Heckenfehde (1039-1040) Teil 11: Das Blutfest von Burg Halians Horn

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Chronologie

Phex
27. Phex: Ritter Firunwin ui Riunad erreicht mit seinem Gefolge Burg Halianshorn, um sich der Bündnistreue von Haus Singersberg zu versichern. Aufgrund seiner heiklen Verhandlungsposition, erklärt er sich schließlich bereit, gemeinsam an der Seite von Ritter Adalhard von Singersberg die Gesetzlosen der Schwarzen Sciath zu stellen, welche erst unlängst in der Nähe von Burg Halianshorn gesichtet wurden.
30. Phex: Nach einem Scharmützel gegen die Briganten der Schwarzen Sciath, geraten Adalhard von Singersberg und Firunwin ui Riunad in Gefangenschaft.
Peraine
1. Peraine: Der Heerbann von Haus Stepahan unter dem Befehl von Vogt Lidhwaen Crumold erreicht Halianshall in Gemhar.
2. Peraine: Vogt Lidhwaen Crumold zieht mit über 200 Mann nach Grünholz um die Wegkreuzung zwischen Farindelstieg und Heckenweg zu besetzen. Junker Arudan von Eulenbroich zieht mit über 100 Mann nach Burg Halianshorn um Haus Singersberg für die Seite des Grafenhauses zu gewinnen.
3. Peraine: Das Blutfest von Burg Halianshorn. Die Waffentreuen von Adalhard von Singersberg, Firunwin ui Riunad und Niamh Fendahal vertreiben nach blutigem Kampf die Streiter von Haus Stepahan unter Junker Arudan von Eulenbroich aus der Burg und werfen diese bis nach Halianshall zurück.
5. Peraine: Vogt Lidhwaen Crumold erfährt vom "Verrat des Hauses Singersberg". Er lässt eine 50 Mann starke Besatzung unter dem Befehl von Aldrik von Bienenhain zurück, welche umgehend damit beginnen den Weiler zu befestigen.
7. Peraine: Lidhwaen Crumold erreicht mit seinem über 150 Mann starken Gefolge Burg Halianshorn und beginnt mit der Belagerung.
10. Peraine: Die Vorhut von Vogt Galwyn ui Gorthun erreicht Grünholz wird aber von Aldrik von Bienenhain vorerst zurückgeschlagen. Nachdem ebenfalls Vogt Kendrick ui Riunad mit 200 Getreuen den Farindelstieg herunter kommt, ist die Stellung in Grünholz nicht mehr zu halten und Aldrik von Bienenhain zieht sich mit seinen Mannen fluchtartig bis nach Halianshall zurück.


Im Saum des Farindel (30. Phex)

"Handfessel und Augenbinde? Ich wusste gar nicht, dass du für derlei Intimitäten schon bereit bist!"
(Adalhard von Singersberg, spöttisch zu einer Gesetzlosen nach seiner Gefangennahme durch die Getreuen der Schwarzen Sciath und unmittelbar vor einem harten Tritt ins Gesicht. 30. Phex 1039 - im Saum des Farindel nördlich von Burg Halianshorn)



Halianshall (3. Peraine)

Fadenscheinige Ausflüchte, allesamt, mit denen Ihr Eurem schändlichen Verrat zu vertuschen gedenkt. Wenn Euch wirklich daran gelegen wäre diese Umstände aufzuklären hättet ihr dies auf Burg Bredenhag vorgebracht. Aber so habt ihr nicht nur Eure Glaubwürdigkeit verwirkt, es wird Euch vermutlich auch den Kopf Kosten. Spart Euch weitere Worte, die von Verrat und Hinterlist nur so triefen."
(Arudan von Eulenbroich, zu Adalhard von Singersberg und den Abgesandten von Haus Singersberg im Anschluß an das Blutfest von Burg Halianshorn. 3. Peraine - in den Abendstunden zwischen Burg Halianshorn und Halianshall)


Ihr vergesst Euch Herr Arudan. Heute Nacht werde ich um meine Mutter trauern und für die Gefallenen beten. Wenn es in Euren Augen Verrat ist dem Hause meines Lehnsherrn die Treue zu halten, dann habt Ihr und ich von Verrat und Treue eine gänzlich unterschiedliche Auffassung. Ihr steht hier auf dem Land meiner Familie und ich werde dieses Land gegen Euch mit allen göttergefälligen Mitteln zu verteidigen wissen. Und Ihr Frau Rondirai seid gewarnt, den Bastard den Ihr guten Herzens als Knappe aufgenommen habt versteht seine wahre Natur zu verbergen. Er hat das Leben meiner Tochter auf dem Gewissen und das meiner hohen Frau Mutter. Lasst ihn nicht in die Nähe Eurer Lieben, denn er wird auch Eurem Hause großes Leid bereiten."
(Adalhard von Singersberg, zu Arudan von Eulenbroich, Rondirai Mardhur und den Abgesandten von Haus Stepahan im Anschluß an das Blutfest von Burg Halianshorn. 3. Peraine - in den Abendstunden zwischen Burg Halianshorn und Halianshall)


Dieser Adalhard ist ein dreister Lump. Erst setzt er alles daran uns die Kehlen durchzuschneiden und nun versucht er mit fadenscheinigen Ausflüchten sein Handeln zu rechtfertigen. So bezichtigt er seine Schwägerin Madahild von Wolkentrutz der Untreue und gibt vor dieser junge Arwulf würde nicht seines Vaters Lenden entstammen. Als solch einem Bastard versagt er ihm das Recht des Erbes der Singersberg. Nicht genug damit, bezichtigt er ihn auch noch des Mordes an seiner Großmutter, also Adalhards Mutter.
(Arudan von Eulenbroich, unter vier Augen zu Anwen nach dem Gespräch mit den Abgesandten der Singersberg. 3. Peraine - in den Abendstunden in Halianshall)


"Das hört sich gerade so an, als hätte ihm der Tod der alten Dame direkt in die Hände gespielt. Und selbst wenn dies alles so stimmte, dann hat er dennoch gerade den Heerbann des Gräflichen Vogtes offen angegriffen! Und nun möchte er Absolution dafür, indem er Familienstreitigkeiten vorschiebt?
(Anwen Glenngarriff, unter vier Augen zu Arudan von Eulenbroich nach dem Gespräch mit den Abgesandten der Singersberg. 3. Peraine - in den Abendstunden in Halianshall)


Das wird ihm nicht gelingen und ihn den Kopf kosten, dafür werde ich sorgen. Auch, wenn womöglich etwas an der Untreue Madahilds dran ist. Luan sagte, er kannte ihren Mann und habe ihm vor Zeiten die Hoden abgeschnitten, zumindest einen…
(Arudan von Eulenbroich, unter vier Augen zu Anwen nach dem Gespräch mit den Abgesandten der Singersberg. 3. Peraine - in den Abendstunden in Halianshall)


Ich hoffe, dieser Singersberg hält Wort was seine Geiseln angeht. Wir haben mehr als ein Dutzend Männer und Frauen dort oben verloren, wer weiß wie viele von ihnen auf sein Wohlwollen angewiesen sind, ihnen einen fähigen Medicus zu schicken. Zudem noch die 4 Verletzten, die wir bei seiner Befreiung zu beklagen hatten. Ich fürchte er wird uns mit unverschämten Forderungen traktieren und wir müssen uns entscheiden auf sie einzugehen oder die Unsrigen in seiner Gewalt zu wissen, wenn wir die Burg stürmen
(Arudan von Eulenbroich, unter vier Augen zu Anwen nach dem Gespräch mit den Abgesandten der Singersberg. 3. Peraine - in den Abendstunden in Halianshall)


Ihr wollt die Burg stürmen? Wären wir denn dafür genug Leute? Oder wollt Ihr warten, ob Herr Lidhwaen Entsatz sendet? Ich meine, der Singersberg hat es auch nur mit List geschafft…
(Anwen Glenngarriff, unter vier Augen zu Arudan von Eulenbroich nach dem Gespräch mit den Abgesandten der Singersberg. 3. Peraine - in den Abendstunden in Halianshall)


Wir werden es müssen - früher oder später. Wir können uns schwerlich leisten sie an der wichtigsten Straße, kaum einen Tagesritt von Bredenhag entfernt sitzen zu lassen. Es bindet einfach zu viele Kräfte. Aber du hast natürlich recht, zum Stürmen sind wir zu wenige. Ich habe kaum genug Männer, um sie daran zu hindern bei Nacht und Nebel lustig die Burg zu verlassen und nach Nyallin oder wo auch immer hin zu flüchten. Da macht das Berennen der Wälle erst recht keinen Sinn. Die Vorburg ist zu weitläufig, als dass mit Geschützen geworfenes Feuer oder Steine großen Schaden anrichten würden, und die Hauptburg ist nur zu treffen, wenn wir uns in die Reichweite ihrer Bögen begeben. Wir werden also erstmal eine Weile hierbleiben und das Dorf befestigen.
(Arudan von Eulenbroich, unter vier Augen zu Anwen nach dem Gespräch mit den Abgesandten der Singersberg. 3. Peraine - in den Abendstunden in Halianshall)


"Nein, nicht selbstsüchtig. Verantwortungslos, kurzsichtig, emotional und dilettantisch würde ich euer Verhalten nennen. Was genau glaubtet ihr mit eurem Handeln erreichen zu können?
(Arudan von Eulenbroich, unter vier Augen zu Keenan von Nymphensee. 3. Peraine - in den Abendstunden in Halianshall)


Es war die Tat der verfluchten Schwarzen Sciath die mich meine ritterlichen Pflichten vergessen ließ als ihr Schwert den Leib meiner… meiner geliebten Anka durchbohrte. Man hat uns zum Narren gehalten! In eine Falle gelockt - den Tod vieler tapferer Männer und Frauen billigend in Kauf genommen, nur weil dieser elende Riunad zu feige ist sich vor dem alten Taladan zu rechtfertigen!
(Keenan von Nymphensee, unter vier Augen zu Arudan von Eulenbroich 3. Peraine - in den Abendstunden in Halianshall)


Auch ich habe eine gute Freundin verloren und kann Euren Verlust sehr gut nachempfinden. Auch ich hadere mit jenen, die sich uns entgegenstellen, doch haben wir eine Aufgabe zu erfüllen. Dort draußen gibt es Menschen, für die wir Verantwortung tragen, auch deren Leben wurde uns anvertraut.
(Arudan von Eulenbroich, unter vier Augen zu Keenan von Nymphensee. 3. Peraine - in den Abendstunden in Halianshall)



Rang & Namen

Im Auftrag des Grafenhofs

Name Position Wissenswertes
Arudan von Eulenbroich Ritter Wappen haus eulenbroich.png Junker von Eulentreu Mitglied der Bredenhager Rittertafel
Leanna Vialigh Ritter Wappen haus vialigh.png Edle von Unkengrund -
Rondirai Mardhûr Ritter Wappen haus mardhur.png Edle von Schartengras nimmt Arwulf von Singersberg Wappen haus singersberg.png im Verlauf der Verhandlungen als Knappen an
Keenan von Nymphensee Ritter Wappen haus undefiniert.png Dienender Ritter dient auf Burg Nymphensee
Skanjer Darrag Ritter Wappen haus darrag.png Dienende Ritterin dient auf Burg Yantibair
Luan ui Riordan Heiler lebt in Bredenhag
Anwen Glenngarriff Wappen haus glenngarriff.png Knappin Knappin von Rondred Stepahan


Haus Singersberg & Verbündete

Name Position Wissenswertes
Aldare von Singersberg Wappen haus singersberg.png Junkerin von Halians Horn wird von ihrem "Enkel" Arwulf von Singersberg ermordet
Arwulf von Singersberg Wappen haus singersberg.png designierter Erbe wird von Rondirai Mardhûr Ritter Wappen haus mardhur.png im Verlauf der Verhandlungen als Knappe angenommen
Adalhard von Singersberg Ritter Wappen haus singersberg.png Dienender Ritter wird von der Schwarzen Sciath in einem Scharmützel gefangengenommen, nachdem Arwulf von Singersberg mit einem abgegebenen Schuss von seiner Armbrust absichtlich eskalierte
Schwarze Sciath Schwertgesellin gefangen durch die Getreuen des Grafenhofs und nach dem Mord an Junkerin Aldare von Singersberg auf Befehl von Adalhard von Singersberg freigesetzt
Firunwin ui Riunad Ritter Wappen haus riunad.png Dienender Ritter an der Seite von Adalhard von Singersberg durch die Briganten der Schwarzen Sciath gefangen gesetzt. Von Arudan von Eulenbroich befreit, allerdings dann als Gefangener nach Burg Halianshorn verbracht. Nach dem Mord an Junkerin Aldare von Singersberg auf Befehl von Adalhard von Singersberg freigesetzt



Begleitartikel in der Havena Fanfare 44

Das Blutfest von Burg Halianshorn
Artikel
Gebiet: Grfs. Bredenhag
Ort: Burg Halianshorn
Zeitraum: PER 1039
Publikation: Havena-Fanfare
Ausgabe: 44

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Das Blutfest von Burg Halianshorn

Grafschaft Bredenhag, Peraine 1039 - Nach dem gräflichen Urteilsspruch über Kendrick ui Riunad Anfang Phex, sammelte sich im Mond des Listigen ein beachtlicher Heerzug am Fuße des Madasteins, um den verfemten Vogt nun mit der geballten Macht des Adels nach Burg Bredenhag zu zwingen.

Den Befehl über die herbeigeeilten Waffentreuen übertrug Kanzler Turon Taladan in Abwesenheit von Gräfin Maelwyn und Heermeister Morgan Kerkall standesgemäß dem betagten Rittersmann und Vogte von Gräflich Bredenhag Lidhwaen Crumold. Mit über 300 Rittern, Schild- und Edelknappen, Soldaten und Waffenknechten, Freien, Trossmägden, Handwerkern und Marketendern stieß dieser Anfang Peraine auf dem Heckenweg nach Gemhar vor. Sein Ziel war Burg Nyallin - der abgelegene und nur schwer zugängliche Herrschaftssitz des Hauses Riunad am Oberlauf des Flusses Gemhar. An der Grenze zu Gräflich Bredenhag wacht allerdings Burg Halians Horn über den Heckenweg. Seit der Garether Ägide herrscht hier Haus Singersberg über Land und Leute. Diesen nicht unumstrittenen Vasallen der Riunad sagt man gerne nach, dass ihnen politische Winkelzüge nicht fern sind, sie selten auf der Seite der Verlierer stünden und ihre Hausmacht stets teuer zu verkaufen wüssten. So kam Herr Lidhwaen nicht umhin die Burg entweder belagern zu lassen, um sich dieses Stachels im Rücken seiner vorrückenden Banner zu entledigen oder durch geschickte Verhandlungen die Treue von Junkerin Aldare gegenüber Haus Riunad auf die Probe zu stellen.

Am Abend des 1. Peraine pflanzten die gräflichen Truppen das ruhmvolle Löwenbanner des Hauses Stepahan sowie das Eichenbanner der Grafschaft über dem beschaulichen Dorf Halianshall am Fuße des Singersberg. Viele Bewohner des Dorfes waren mit ihrem Hab und Gut kurz zuvor nach Burg Halianshorn und in das hügelige Umland geflohen. Mit sorgenvollen Mienen beobachteten die Waffentreuen von Haus Singersberg die Geschehnisse am Fuße des gleichnamigen Burgbergs und nicht wenige prüften vorsichthalber Armbrust und Bogen. Am nächsten Morgen begann aber nicht die erwartete Belagerung, stattdessen teilte Herr Lidhwaen sein Heer in ungefähr zwei gleich große Aufgebote: Er selbst und die Ritterschaft Gräflich Bredenhags marschierten weiter auf dem Heckenweg in Richtung Grünholz. Hier an der Wegkreuzung nach Burg Nyallin, Bockshag und Burg Bredenhag ließ der vorsichtig handelnde Heerführer aus dem Hause Crumold den kleinen Weiler in den folgenden Tagen mit Gräben und Wällen befestigen. Erst danach gönnte er sich und seinen Mannen eine Rast. Offenbar war Herr Lidhwaen wild entschlossen diese strategisch so wichtige Weggabelung nicht mehr aus der Hand zu geben, um von hier in den kommenden Tagen über den Feenstieg auf Burg Schratenzorn vorzustoßen, der zweiten größeren Burg auf seinem Weg zum Oberlauf des Gemhar. Bei der Besetzung von Grünholz mussten die Mannen von Vogt Lidhwaen allerdings einen weiteren Nadelstich hinnehmen: Nicht nur war sämtliches Vieh - wie bereits zuvor in Halianshall - nicht auffindbar, auch der Edle von Grünholz blieb verschwunden. Wie sich schon bald herausstellen sollte, verstärkte Herr Halwart Grünblatt mit seinen Getreuen auf Befehl von Vogt Kendrick bereits seit Wochen die Mauern von Burg Nyallin. Ein kluges Vorgehen, da doch bekannt ist, dass der Schwertvater des Herrn Halwart kein Geringerer als Jaran von Heckendorn war, der Vater des im Zweikampf von Vogt Kendrick getöteten Aenwin von Heckendorn.

Indessen war am Morgen des 2. Peraine Herr Arudan von Eulenbroich, ein Junker aus der Baronie Jannendoch und Recke der Heide mit über 100 Getreuen und weiteren Adligen unter den Farben der Herrin Tsa hinauf zur Burg geritten. Offenbar war er gewillt Haus Singersberg mit dem Willen des Grafenhofes zu versöhnen. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfuhren, rang ihm dabei die erfahrene Junkerin Aldare allerlei Privilegien ab. Darunter sollte sich ein Edlentum in Gräflich Bredenhag und auch ein Sitz an der Bredenhager Rittertafel befinden. Des Weiteren wurde Frau Aldares Enkel und Erbe, Arwulf von Singersberg bei Frau Rondirai Mardhûr, der Schwiegertochter von Kanzler Turon Taladan in Knappschaft gegeben. Im Gegenzug erhielt Haus Stepahan einen wertvollen aber nicht unumstrittenen Verbündeten, eine bedeutende Burg am Heckenweg und für den Kampf gegen Vogt Kendrick noch einmal 30 Bewaffnete. Es ist offenkundig, dass Herr Arudan zuvor auf Burg Bredenhag mit umfassenden Zugeständnissen ausgestattet worden sein muss, um sich auf diese Weise mit Haus Singersberg zu einigen. Tatsächlich verlangte es Frau Aldare aber vor allem nach Vergeltung und Rache. Denn wenige Tage zuvor war ihr Sohn Adalhard, der Oheim ihres Enkels Arwulf samt einiger Getreuen, wie dem Waffenmeister der Burg im Kampf mit den Mannen der Schwarzen Sciath ums Leben gekommen. Bereits seit Jahren macht diese Gesetzlose immer wieder den Heckenweg unsicher und schreckt nicht einmal vor Überfällen auf Dörfer und Weiler zurück.

So nahm Herr Arudan sogleich mit seinen Gefährten die Spur der Briganten auf und stellte diese bereits am nächsten Morgen am Saum des Farindel. Die Streiter der Gräfin waren ihren Gegner zwar in Anzahl und Bewaffnung überlegen, dennoch endeten die von beiden Seiten unnachgiebig geführten Kämpfe erst durch den Tod der Schwarzen Sciath. Zur weiteren Freude der Bredenhager Streiter stellte sich überraschend heraus, dass Herr Adalhard nicht bei dem vorangegangenen Scharmützel ums Leben gekommen war, wie von seinem Neffen irrtümlicherweise behauptet, sondern von der Schwarzen Sciath einstweilen geschont und gefangen genommen wurde, vermutlich um ein stattliches Lösegeld zu erpressen. Offenbar handelte es sich bei der Schwarzen Sciath auch nicht um eine gemeine Vogelfreie, sondern um ein Mitglied des verfemten Adelsgeschlechts Fendahal, welche seit der Entrechtung durch Gräfin Maelwyn ein Leben als Gesetzlose führt. Unter den weiteren Gefangenen fand sich zur Überraschung der Sieger Herr Firunwin ui Riunad genannt Schwarzaxt, der Oheim von Vogt Kendrick. Wie sich später noch herausstellen sollte, war dieser bereits vor Tagen auf Burg Halianshorn eingetroffen, wohl auch um mit seinen Getreuen Haus Singersberg bei der Fahne zu halten. Herr Firunwin und sein Gefolge blieben auch weiterhin in Gefangenschaft.

Als die siegreichen Streiter mit beinahe zwanzig Gefangenen Burg Halianshorn erreichten kannte die Freude von Frau Aldare keine Grenzen mehr. Noch am gleichen Abend sollte eine große Feier das Bündnis zwischen den Häusern Stepahan und Singersberg bekräftigen. Jedoch überschlugen sich zur Überraschung aller Anwesenden noch vor dem Abendmahl die Ereignisse auf Burg Halianshorn und führten in ihrer Summe zu einem inzwischen als Blutfest bekannten Schlachten und Morden auf der Feste.

Bis auf Weiteres bleibt ungewiss was tatsächlich am späten Nachmittag des 3. Peraine im Palas der Burg vorgefallen ist. Sicher ist nur, dass man Frau Aldare erschlagen in ihren Gemächern fand, ebenso wie ein unvollendetes Testament. Ihr Sohn Adalhard macht dafür seinen Neffen, den bis dahin eigentlichen Erben des Hauses - Arwulf von Singersberg verantwortlich, den Knappen von Frau Rondirai. In dieser aufgeheizten Lage wusste sich Herr Adalhard wohl nicht mehr anders zu helfen als das Banner des Hauses Riunad auf den Zinnen aufzupflanzen, während seine Getreuen alle Gefangenen aus dem Kerker befreiten, wohl auch um die eigenen Reihen gegen die zahlenmäßig überlegenen Streiter des Hauses Stepahan zu verstärken. Mit dieser Geste bekannte sich Herr Adalhard unmissverständlich zu den ursprünglichen Vasallenpflichten seines Hauses. Gemäß dem bekannten Motto - der Feind meines Feindes ist mein Freund - wurden auch die Gesetzlosen befreit.

Zur großen Überraschung der Streiter aus Jannendoch offenbarte sich daraufhin eine der Geächteten als Schwarze Sciath und stieß im nächsten Moment einer Gefolgsfrau von Herr Keenan von Nymphensee das Schwert durch den Leib. Schnell erfüllte der Klang der Waffen die Haupt- und Vorburg. Um ein Haar wäre Herr Arudan dort mit seinen zurückweichenden Getreuen durch Herrn Adalhard festgesetzt worden. Dank des umsichtigen Vorgehens von Frau Skanjer Darrag, einer Ritterin aus der Baronie Yantibair, welche den geordneten Rückzug deckte, gelang Herrn Arudan mit den meisten Waffentreuen die Flucht zurück nach Halianshall.

Insgesamt sind mehr als 50 Männer und Frauen bei den Kämpfen ums Leben gekommen oder wurden schwer verwundet. Herr Arudan leckt nun am Fuße des Singersberg seine Wunden. Sicherlich sinnt er auf Vergeltung für den Tod seiner Mannen.

Inzwischen hat der beim gemeinen Volk geschätzte Adalhard seinen Neffen als zweifachen Sippenmörder angeklagt. Er wirft dem jungen Arwulf nicht nur den Mord von Junkerin Aldare vor, sondern auch den Tod seiner erst kürzlich verstorbenen Tochter Lanea. Des Weiteren beschuldigt er seinen Neffen, der Bastard des ebenfalls erst vor kurzem gefallenen Waffenmeisters mit seiner Schwägerin Frau Madahild von Wolkentrutz zu sein, die er inzwischen der Burg verwiesen hat. Die Auslieferung von Arwulf von Singersberg lehnte Herr Arudan rundherum ab, zu undurchsichtig sind auch für ihn die Vorkommnisse auf der Burg, die zu diesem Blutfest führten. Gewiss ist nur, dass der erste große Sieg in dieser Adelsfehde unzweifelhaft dem Hause Riunad gebührt und die Pläne des Grafenhofes bereits hier vereitelt wurden.

Für die Fanfare, Cianna Seestern