Heckenfehde (1039-1040) Teil 01: Blutiger Schnee

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Chronologie

1039
Ende Firun: Unterschiedliche Standpunkte zwischen Vogt Kendrick ui Riunad und einer Rossschar Heckenreiter unter Lanzenmeister Aenwin von Heckendorn, über die genauen Grenzen des Farindelwaldes im Norden der Baronie und des damit einhergehenden Verbots des Holzeinschlags im gräflichen Bannwald, führen zu einem blutigen Zweikampf der beiden Kontrahenten und dem Tod des Heckenreiters.
Anfang Tsa: Schon bald erreicht mit den beiden Überlebenden Jorm Dunkelholz und Jaldrick von Eulenbroich die düstere Kunde die Edlenherrschaft Unkengrund und damit die südöstliche Grenze von Gräflich Tommeldomm.
Im Norden der Baronie Gemhar spricht man allmählich hinter vorgehaltener Hand von den blutigen Ereignissen am gleichnamigen Fluss.
Unter dem Schutz der Edlen Leanna Vialigh machen sie Jorm Dunkelholz und Jaldrick von Eulenbroich auf Umwegen nach Burg Bredenhag auf.
11. Tsa (Markttag): Gräfliche Audienz auf Burg Bredenhag. Unter anderem kündigt Vogt Turon Taladan für den Zweiten Phex die Einberufung der Bredenhager Rittertafel an und für den Dritten Phex ein Gräfliches Gericht.
12. Tsa: Vogt Kendrick ui Riunad beruft alle Vasallen von Haus Riunad nach Burg Nyallin, um einen Winterrat abzuhalten.


Prolog

Baronie Gemhar - in der Nähe des Flussdorfes Albenwasser, Ende Firun 1039

Der Geruch von frisch gefallenem Schnee lag über Wald und Fluss. Der Schein des untergehenden Praiosmal ließ das Kleid des Winters wie von Blut durchtränkt wirken. Eine kleine Gruppe von Rehen suchte mit scharrenden Hufen unter dem teils gefrorenem Schnee nach den letzten Resten von Nahrung. Firun hatte auch diesmal mit harter Hand regiert und dem Sprung so manches Tier entrissen. Doch hatte der eisige Atem des Grimmigen auch dafür gesorgt, dass so manch jagdlustiger Adliger lieber in seinem warmen Steinbau verblieb und nicht seiner Leidenschaft frönte. So war es für den Sprung in den letzten Monden ruhig geblieben. Mit den äsenden Rehen und dem frisch gefallenen Schnee, wirkte der gräfliche Bannwald, auf der anderen Seite des Gemhar geradezu friedlich und einladend. Nach langer Suche erblickte der Rehbock die kläglichen Reste von Gras. Voll des Hungers, gierig getrieben, umschlang sein Maul das Kraut, um jäh und erschrocken zurück zu zucken. Gut verborgen im Gras lag ein Heckendorn und hatte dem Bock ins Maul gestochen. Hektisch leckte er sich die verletzte Stelle, doch ein einzelner Tropfen des kostbaren Lebenssafts sank danieder und leuchtete grell, fast störend auf dem weißen Winterkleid. Als ob ein Bann gebrochen, erschallte in diesem Augenblick das kraftvolle Schlagen von Eisen auf Holz und ein seltener Klang, der Klang von fallendem Holz, erschütterte die Ruhe. Jäh zuckten die Köpfe der Rehe nach oben und die Ohren suchten in alle Richtungen den Verursacher der Unruhe. In dem Moment, wo sich das Getrampel von Hufen auf gefrorenem Boden hinzu gesellte, nahm das Wild Reißaus und verschwand in den Tiefen des Farindels. Laut wurde der Vorhang der Ruhe und Eintracht zerschnitten, um auf der Bühne des Schicksals Platz für Zorn und Blut zu machen.


Blutiger Schnee

"Mondholz schlägt man am besten im späten Firun oder im frühen Tsa, wenn der Wald noch sein Winterkleid trägt und in eisiger Stille nur vom Mondlicht beschienen wird. Nur dann soll das Holz so unverwüstlich und stark sein wie der grimme Jäger selbst. Man sagt ihm sogar Zauberkräfte nach und wenn wir es nach Nostria flößen erzielt es sicherlich einen stolzen Preis. Aber seid gewarnt mein Herr, denn Firun und Mada fordern nicht selten einen blutigen Tribut, denn das Fällen geschieht stets in der Nacht und dabei kommt es fast immer zu Unglück und Tod!"

Ulmward Eisenholz, Holzfäller aus Nordgemhar, Anfang Hesinde 1039 bei einer Unterredung mit Vogt Kendrick ui Riunad, im Beisein der Herren Beorc ui Aerendain und Rûderyn von Grauwasser auf Burg Nyallin


"Wir schlugen unser Nachtlager vor drei Tagen am Ufer des Gemhar auf. Der Lagerplatz war uns vertraut und das nächste Obdach zu viele Wegstunden entfernt. Dies war nicht unsere erste Nacht in Kälte und Schnee. In der anbrechenden Abenddämmrung sahen wir dann in der Ferne die Wachtfeuer. Herr Aenwin ließ den alten Rudbard und Beolf zurück, um das Lager zu bewachen. Wir anderen sattelten die Pferde und folgten unserem Herrn über die harschen Schneefelder in Richtung des finsteren Farindel."

Jorm Dunkelholz, Mitglied der Gräflich Bredenhager Grenzwacht, Anfang Tsa 1039 nach seiner waghalsigen Flucht mit Jaldrick von Eulenbroich auf das Edlengut Unkengrund in Gräflich Tommeldomm; ebenso im Verlauf der Gräflichen Audienz vor Kanzler Turon Taladan


"Von Anfang an war mir nicht ganz wohl bei der Sache, aber Herr Kendrick hat uns gutes Silber geboten und außerdem hatten wir zu unserem Schutz über ein Dutzend Waffenknechte dabei. Daher waren wir trotz aller Gefahren auch bereit Mondholz im Farindel zu schlagen."

Ingrûn, Holzfällerin aus Nordgemhar, Anfang Tsa 1039 in der Schenke "Flussnymphe" in Nyallin


"Da Herr Aenwin das Entzünden einer Fackel verboten hatte, war es so finster wie im Arsche eines Orichai. Ich war dankbar für die ersten Sterne am Firmament und noch mehr für das aufgehende Madamal. Denn unter den Hufen der Pferde war die Schneedecke dünn und das Erdreich so feucht wie der Schoß einer liebestollen Hure. Überall lauerten knorrige Wurzeln und verborgene Mulden auf den unachtsamen Reiter. Als wir uns vorsichtig dem Waldsaum näherten war unser Entsetzen allerdings groß. Im Schein der zahlreichen Wachtfeuer machten wir ein großes Holzfällerlager aus. Der kalte Nordwind trug das anklagende Totenlied von Axt und Beil an unsere Ohren. Diese vermaledeiten Frevler schlugen Mondholz im Farindel!"

Jorm Dunkelholz, Mitglied der Gräflich Bredenhager Grenzwacht, Anfang Tsa 1039 nach seiner waghalsigen Flucht mit Jaldrick von Eulenbroich auf das Edlengut Unkengrund in Gräflich Tommeldomm; ebenso im Verlauf der Gräflichen Audienz vor Kanzler Turon Taladan


"Gerade hatten die Männer einen weiteren Eichenstamm gefällt, als plötzlich fünf Heckenreiter mit grimmen Mienen und gezogenen Waffen in unserem Lager standen und lautstark nach Erklärung verlangten. Farwen hatten sie bereits das Messer an die Kehle gesetzt. Der Vogt wirkte auf einmal sehr gehetzt und sprach aufgeregt mit dem Herrn Rûderyn, welcher nahe bei ihm stand."

Aglaia Siebenacker, Weibelin auf Burg Nyallin, Anfang Tsa 1039 im Quartier der Burgwache von Burg Nyallin


"Fluchend trat mein Schwertvater mit der Hand an der Klinge den Holzfällern entgegen: Dies ist der gräfliche Bannwald ihr Narren! Habt ihr Euren Verstand verloren? Herr Aenwin war ganz außer sich vor Zorn als er im Feuerschein das geschlagene Holz erblickte. Der Gier der Holzfäller waren bereits über hundert Bäume zum Opfer gefallen. Den Vogt von Gemhar hatte ich erst erkannt, als er in das Licht der Wachtfeuer trat. Das dies der gräfliche Bannwald war, schien Herrn Kendrick ui Riunad wenig zu scheren. Ich musste aber ohnehin erst einmal schwer schlucken, da Herr Aenwin seit der Bredenhager Bogenturney mit dem Riunad einen Zwist hat. Mein Herr hatte mit der Frau des Vogtes getanzt und das hat dem Vogt wohl weniger gefallen als seiner Frau."

Jaldrick von Eulenbroich, der junge Schildknappe des gefallenen Herrn Aenwin von Heckendorn, 11. Tsa 1039 beim Rapport vor Turon Taladan, dem Kanzler der Heckenlande auf Burg Bredenhag


"Herr Kendrick stellte sich schützend und mit breiter Brust vor seine Mannen und verbat sich jedweden Tadel: Ich sehe hier keine Frevler. Ihr seid hier in Gemhar und nicht auf Burg Bredenhag. Hier spricht noch immer das Wort des Hauses Riunad Recht und Ordnung!"

Rûderyn von Grauwasser, Dienender Ritter auf Burg Nyallin, Mitte Tsa 1039 beim Winterrat mit den Vasallen von Haus Riunad auf Burg Nyallin


"Da entgegnete mein Schwertvater: Dieser Wald ist uralt und seine Gebote sind älter als die Gesetze der Menschen. Ihr alle hier wisst das und dennoch habt Ihr Euch gegen Farindel verschworen und das Recht der Gräfin gebrochen!"

Jaldrick von Eulenbroich, der junge Schildknappe des gefallenen Herrn Aenwin von Heckendorn, 11. Tsa 1039 beim Rapport vor Turon Taladan, dem Kanzler der Heckenlande auf Burg Bredenhag


"Herr Kendrick versetze die ungeheuerlichen Anschuldigungen dieses gräflichen Handlangers mit eherner Miene: Der Wald mag zwar alt sein, doch die Götter sind um ein vielfaches älter. Die Herrin Peraine wird uns dankbar sein, wenn wir ihr bis zum Sommer einen neuen Tempel errichten. Aber seid gewarnt Heckendorn, ich erkenne ein Schurkenstück wenn ich es sehe. Haltet mich also nicht zum Narren. Wir Riunad sind nicht so unbedarft um dieses Intrigenspiel nicht zu durchschauen. Bei meiner Ehre, wenn Ihr meine Waffe wollt, dann nur aus meiner kalten toten Hand!"

Rûderyn von Grauwasser, Dienender Ritter auf Burg Nyallin, Mitte Tsa 1039 beim Winterrat mit den Vasallen von Haus Riunad auf Burg Nyallin


"Augenblicklich waren die Klingen gezückt. Wie zwei hungrige Wölfe belauerten sich Herr Aenwin und der Vogt von Gemhar. Worte der Verachtung umkreisten sie dabei wie ein Schwarm dunkler Krähen. Tödlicher Stahl wog über ihren Köpfen. Der Schwerttanz begann, als sich beide Ritter mit gefletschten Zähnen aufeinander stürzten."

Jorm Dunkelholz, Mitglied der Gräflich Bredenhager Grenzwacht, Anfang Tsa 1039 nach seiner waghalsigen Flucht mit Jaldrick von Eulenbroich auf das Edlengut Unkengrund in Gräflich Tommeldomm; ebenso im Verlauf der Gräflichen Audienz vor Kanzler Turon Taladan


"Es zeichnete sich rasch ab, dass der Jagdmeister von Gräfin Maelwyn meinem Herrn im Schwertkampf nicht gewachsen war. Die Klingen zuckten immer schneller und schneller, doch dann ließ der Ritter aus dem Hause Heckendorn einen Schritt aus. Nach den blutigen Hieben von Herrn Kendrick kauerte der junge Heißsporn auf dem harschen Boden und hielt sich die klaffende Wunde."

Rûderyn von Grauwasser, Dienender Ritter auf Burg Nyallin, Mitte Tsa 1039 beim Winterrat mit den Vasallen von Haus Riunad auf Burg Nyallin


"Als Herr Aenwin auf dem winterlichen Untergrund strauchelte und seinen Stand verfehlte, schnitt Herr Kendrick ihm unter dem Arm durch das Lederwams und schlug ihm mit einem weiteren Schwerthieb ein Ohr ab, sodass Herr Aenwin vor Schmerzen aufschrie, auf die Knie herabsank und seine Waffe fallen ließ. Ich war starr vor Schreck. Unablässig ergoss sich das Blut meines Herrn dampfend in den kalten Schnee. Der Kampf war entschieden, dachte ich und wollte meinem Schwertvater schon helfend unter die Arme greifen, als er sich stöhnend wieder aufrichtete und dem Vogt zuraunte: Verstündet Ihr Euch doch nur halb so gut auf Hesindes Gaben wie auf Rondras, dann erspartet Ihr uns aller Feindschaft!"

Jaldrick von Eulenbroich, der junge Schildknappe des gefallenen Herrn Aenwin von Heckendorn, 11. Tsa 1039 beim Rapport vor Turon Taladan, dem Kanzler der Heckenlande auf Burg Bredenhag


"Der Heckendorn blutete bereits wie ein angestochener Weinschlauch, doch Herr Kendrick war bereit ihn zu verschonen. Aber dann beleidigte dieser Hundsfott erneut den Vogt vor aller Augen mit den Worten: Würdet Ihr doch nur die Fotze Eures Weibes so regelmäßig fetten wie die Scheide Eures Schwertes, dann stünden wir jetzt beide nicht hier! Woraufhin der Vogt mit eiserner Bestimmtheit antwortete: Dann lasst mich einmal nachsehen, aus welchem Holz ein Heckendorn gemacht ist!"

gehört in der ‘Dorfschenke‘ "Fuchs und Hase" im Weiler Farindelholz am Oberlauf des Gemhar, Ende Tsa 1039


"Worte schneiden tiefer als Stahl, dachte ich noch stumm doch ich sollte mich irren. Zumindest bekam der Heckendorn noch sein Schwert zu fassen. Ächzend nahm er die Waffe hoch, doch der Vogt schwang bereits seine Klinge im flachen Bogen. Einen Finger über der Hüfte des Heckenreiters schnitt das Schwert des Vogtes durch gehärtetes Leder, Wolle und Fleisch, riss es den Mann vom Rückgrat bis zum Nabel auf, verteilte seine Eingeweide auf dem winterlichen Untergrund. Und noch während der Heckenreiter starb, flogen auch schon die ersten Pfeile und Bolzen."

Aglaia Siebenacker, Weibelin auf Burg Nyallin, Anfang Tsa 1039 zu einigen Waffenknechten, kurz nach der Rückkehr der Holzfäller nach Burg Nyallin


"Ardach und Trava starben noch im Lager der Holzfäller. Letzten Endes gelang nur Jorm und mir die knappe Flucht. Was aus Beolf und Rudbard geworden ist, wissen wir nicht."

Jaldrick von Eulenbroich, der junge Schildknappe des gefallenen Herrn Aenwin von Heckendorn, 11. Tsa 1039 beim Rapport vor Turon Taladan, dem Kanzler der Heckenlande auf Burg Bredenhag


"Bis zum Morgengrauen hatten wir fünf Mann verloren. Zumindest habe ich jenem einen Bolzen in die Brust gejagt, welcher Farwen die Kehle durchschnitt."

Aglaia Siebenacker, Weibelin auf Burg Nyallin, Anfang Tsa 1039 zu einigen Waffenknechten, kurz nach der Rückkehr der Holzfäller nach Burg Nyallin


"Die Schergen des Vogts waren uns hart auf den Fersen, hetzten uns unerbittlich durch die Nacht. Da wir unseren Häschern mit einem Pferd aber niemals entkommen wären und sie unmöglich zum Nachtlager führen wollten, empfahlen wir uns in unserer Verzweiflung der Gnade Efferds, klammerten uns an einen am Ufer treibenden Baumstamm und ließen uns flussabwärts treiben. Vermutlich wären der junge Jaldrick und ich erfroren, hätte uns nicht am nächsten Morgen ein gutherziger Farindelköhler am Flussufer gefunden und uns bei sich aufgenommen. Mit seiner Hilfe haben wir es dann letztlich bis hierher geschafft."

Jorm Dunkelholz, Mitglied der Gräflich Bredenhager Grenzwacht, Anfang Tsa 1039 nach seiner waghalsigen Flucht mit Jaldrick von Eulenbroich auf das Edlengut Unkengrund in Gräflich Tommeldomm; ebenso im Verlauf der Gräflichen Audienz vor Kanzler Turon Taladan



Rang & Namen

Wappen Haus Riunad.png Auf der Seite des Vogts von Gemhar

Name Position Wissenswertes
Kendrick ui Riunad Ritter Wappen haus riunad.png Lehnsvogt von Gemhar Edler von Feenruh
Rûderyn von Grauwasser Ritter Wappen haus grauwasser.png Dienender Ritter auf Burg Nyallin stammt aus dem Königreich Nostria

Waffentreue

  • Aglaia Siebenacker, Weibelin auf Burg Nyallin
  • Farwen, Waffenmagd Zu Boron gegangen
  • Waffenknechte (Anzahl: 12; darunter 2 weitere Tote Zu Boron gegangen)
  • Ulmward Eisenholz, Holzfäller aus Nordgemhar
  • Ingrûn, Holzfällerin aus Nordgemhar
  • Holzfäller (Anzahl: 13; darunter 2 Tote Zu Boron gegangen)


Wappen haus stepahan.png Auf der Seite der Gräflich Bredenhager Grenzwacht

Name Position Wissenswertes
Aenwin von Heckendorn Ritter Wappen haus heckendorn.png Lanzenmeister der Heckenreiter & Gräflicher Jagdmeister Zu Boron gegangen getötet von Kendrick ui Riunad
Jaldrick von Eulenbroich Wappen haus eulenbroich.png Knappe von Aenwin von Heckendorn -
Jorm Dunkelholz Heckenreiter -

Heckenreiter

  • Ardach Zu Boron gegangen
  • Trava Zu Boron gegangen
  • Rutbard (vermisst)
  • Beolf (vermisst)