Heckenfehde (1039-1040) Teil 22: Ein Kampf, der keiner war

Aus AlberniaWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Chronologie

Ingerimm
Anfang Ingerimm: Baronin Praihild von Bösenbursch ruft zum Heerbann nach Dun Glaoran.
Mitte Ingerimm: Der Heerbann aus Gemharsbusch passiert bei Schnatterbach ungehindert die Grenze zu Gräflich Bredenhag. Der Weiler Bômorsquell wird besetzt. Praihild von Bösenbursch wird überraschend von Sinjer Albarung gefangen genommen und nach Burg Bredenhag geschafft. Der kopflose Heerbann zerfällt daraufhin und zieht sich nach Gemharsbusch zurück. Auf Burg Bredenhag kommt es daraufhin zu einer politischen Annäherung zwischen der Baronin und Kanzler Turon Taladan.


Rang & Namen

Name Position Wissenswertes
Praihild von Bösenbursch Wappen haus bösenbursch.png Baronin von Gemharsbusch gerät in Gefangenschaft
Sinjer Albarung Wappen haus Albarung.png Dienende Ritterin von Haus Albarung nimmt Praihild von Bösenbursch gefangen
Turon Taladan Wappen haus taladan.png Kanzler der Heckenlande führt Verhandlungen mit Praihild von Bösenbursch


Begleitartikel in der Havena Fanfare 45

Ein Kampf der keiner war
Artikel
Gebiet: Grfs. Bredenhag
Ort: Gemharsbusch
Zeitraum: ING 1039
Publikation: Havena-Fanfare
Ausgabe: 45

Verwendung entsprechend der Fan-Richtlinien der
Ulisses Spiele GmbH

Ein Kampf der keiner war

Ingerimm 1039, Baronin Praihild von Bösenbursch gerät überraschend beim Vormarsch auf Burg Heckendorn in Gefangenschaft.

Nachdem in Gemharsbusch bereits Burg Fairngard und Broch Beorc ein Opfer der ‘Heckendornschen-Streiter‘ wurden, wie die Fanfare in der letzten Ausgabe berichtete, rief nun auch das Haus Bösenbursch zu den Waffen.

Schließlich war die Baronin, die bis dato eine eher abwartende Haltung einnahm, durch den Lehnseid gegenüber ihren Vasallen gebunden. Rat und Tat für Schutz und Trutz - altes Recht, dass ihre Hochgeboren bereit war zu achten. Daher wollte sie auch rasch die Ordnung in ihren Landen wiederherstellen und den Brandritt des Raidured von Heckendorn sühnen. Welche Rollen bei dieser Entscheidung ihre junge Pagin Praiolynna von Hohenfels und ihre übrigen Berater um Lehnsvogt Adalhard von Lanzentann spielten, bleibt einstweilen unbekannt. Dass das Massaker an den Mannen ihres hohen Herrn Vaters, die Heranwachsende Baroness von Hohenfels sehr bestürzte, gilt hingegen als gewiss.

Durch den Ruf zum Heerbann wollte Frau Praihild, die trotz ihres herrischen Auftretens keineswegs unangefochten in Gemharsbusch regiert, vermutlich auch Stärke nach innen demonstrieren. Zwar stammt die Hälfte des Adels aus den Nordmarken und steht schon daher traditionell den Zielen des Hauses Bösenbursch nahe, jedoch stammt die andere Hälfte aus Albernia, wenngleich sich darunter zahlreiche ‘Isora-Treue‘ finden, die im Unabhängigkeitskrieg für das Mittelreich stritten. Nahezu der gesamte Adel schickte Vertreter nach Dun Glaoran - der stolzen Wasserburg der Herrscher des Gemharsbuschs. Haus Hohenfels entsandte zudem, unter dem Befehl von Gerfrid von Bösenbursch, einige angeworbene Armbrustschützen als Verstärkung, wohingegen Haus Wolkentrutz keinen einzigen Streiter entbehren konnte, stritten doch viele der Waffenknechte an der Seite von Junker Welferich und seinem Sohn Wulfwin in den Schattenlanden.

Von Dun Glaoran marschierte der Heerbann zuerst nach Schnatterbach an der Grenze zu Gräflich Bredenhag. Der Weiler untersteht formell Familie Eichenstrunk, einem unbedeutenden Vasallengeschlecht des Hauses Heckendorn. Als Maelwyn Stepahan im Jahre 1035 die Grafenkrone zuerkannt bekam, führte sie eine umstrittene Grenzreform durch, in dem sie sich auf althergebrachte Privilegien und eine Urkunde mit dem Siegel von Fürstin Sinjer stützte.

So wurden die Lehen Feenhain und Heckenwacht vor einigen Jahren aus dem Gemharsbusch herausgelöst und wieder zur gräflichen Domäne erklärt. Dies geschah wohl zur Stärkung der eigenen Hausmacht in Gräflich Bredenhag. Gewann man doch mit Haus Heckendorn einen loyalen und einflussreichen Vasallen hinzu, der bereits im Unabhängigkeitskrieg für die Sache der Stepahan geblutet hatte. Andererseits vielleicht auch um die Macht von Haus Bösenbursch zu beschneiden, welches sich erst sehr spät von Jast Irian Crumold distanziert hatte.

Da sich in Schnatterbach kein Waffentreuer der Heckendorn den ungebetenen Gästen entgegenstellte, überquerte der Heerbann ungehindert Mitte Ingerimm die Baroniegrenze nach Gräflich Bredenhag. Spätestens jetzt befand sich auch Gemharsbusch, wie bereits die Baronien Gemhar und Bockshag, in offener Rebellion gegen das von Fee und Fürst befohlene Grafenhaus. Nachdem Familie Eichenstrunk den Kampf mied und sein Heil in der Flucht nach Burg Heckendorn suchte, gelang den Waffenknechten aus Gemharsbusch auch die Besetzung des kleinen Weilers Bômorsquell.

Irgendwo hier in den Hügeln vor Burg Heckendorn entfernte sich dann aber unvorsichtigerweise die Baronin von ihrem vorrückenden Heerbann. Ob sie der Jagd frönte ist bislang unbekannt.

So mag es schicksalhafte Fügung gewesen sein, oder einfach nur ein grausamer Zufall, dass die Baronin, nebst ihrer Pagin, und kleinem Gefolge der Ritterin Sinjer Albarung von Grimmhold ins Netz ging. Geistesgegenwärtig ritt diese sofort mit ihrer Gefangenen nach Burg Bredenhag um dieses unverhoffte Kleinod höchstpersönlich Kanzler Turon Taladan zu überantworten. Da der Heerbann nunmehr seinen Anführer verloren hatte, ergriffen schnell Hader und Furcht die Reihen der Ritter und ließen sie schließlich entmutigt zurück nach Gemharsbusch reiten. So kam es weder zur Belagerung von Burg Heckenwacht noch zu einer Belagerung von Burg Bredenhag.

Wie uns inzwischen aus verlässlicher Quelle bestätigt wurde, empfing man Frau Praihild mit allen Ehren am Madastein und quartierte sie nicht in einer dunklen Kerkerzelle ein, sondern gab ihr eine angemessene Kammer auf Burg Bredenhag. Hier soll es dann auch zu zahlreichen Gesprächen, wenn nicht sogar Verhandlungen mit Kanzler Turon Taladan gekommen sein. An deren Ende die beiden hohen Herrschaften ihre Streitigkeiten einstweilen beilegten, zumal zwischenzeitlich bekannt wurde, dass das Massaker von Broch Beorc einen ganz anderen Urheber hatte und Haus Heckendorn an derlei Bluttat keinen Anteil trug. Dennoch versprach Herr Turon der Baronin von Gemharsbusch sich am Wiederaufbau der Grenzwacht großzügig zu beteiligen. Dafür sollte aber der Ritter der Edlenherrschaft, ein geschworenes Schwert des Hauses Hohenfels, zukünftig der Gräflich Bredenhager Grenzwacht angehören und Broch Beorc zu einem Quartier der Heckenreiter werden. Des Weiteren war Herr Turon bereit die Auslösung des Gefangenen Tarmon ui Llud in die Wege zu leiten und sandte sogleich einen Boten nach Burg Heckenwacht um den Junker seiner Baronin zu überstellen.

Unter diesen und anderen bislang bekanntgewordenen Bedingungen nahm Turon Taladan die Baronin von Gemharsbusch wieder in den Frieden der Grafschaft auf und beschnitt auch keine Privilegien von Frau Praihild. Ob die Gefangennahme nicht gar selbst von ihr provoziert wurde um eigene Pläne zu verfolgen, ist ebenfalls ungewiss. Zumindest konnte sie so das Leben ihrer eigenen Vasallen schonen, ihren Herrschaftsanspruch in Gemharsbusch bewahren und ihre Hausmacht erhalten, wohingegen anderen Baronien in der Heckenfehde einen nicht unerheblichen Blutzoll entrichteten.

Cianna Seestern