In den Grenzmarken (1041) Teil 02: Alter Bund zu schließen

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04. Rondra, Burg Leuwenstein

Die Reisegesellschaft (siehe Dramatis Personae) bricht früh gen Mardhûrs-Wehr auf, wo sie an Wolfsholz und Grindelmoor vorbei sicher eintrifft. Zuletzt wird der kleine Weiler vor der Turmhügelburg der Mardhûr gequert und die Gesellschaft reitet im Hof der Burg ein. Danica übernimmt sofort nach ihrer Rückkehr die Organisation der Gastung, nachdem am Vortag Bantoch vorausgeschickt worden war, um die Gesellschaft anzukündigen.
Die Baronin und ihre Vasallen werden in der Turmhügelburg und den Nebengebäuden untergebracht - Boronja ist die Geweihtenstube bereitet. Die Bewirtung zum Abendmahl ist einfach, doch Linbirg bedankt sich aufrichtig bei Agylwart und Danica, die trotz ihrer kurzfristigen Entscheidung die Gastung ermöglicht haben. Auch Johril Dragentrutz ist des Lobes voll über die einfachen Speisen. Die Baronin bekräftigt zudem die Einladung Agylwarts und Danicas nach Maragsmoor, um dort das Band mit den Kindern Marags zu bekräftigen.
Als sich Reto zurückzieht, wird er Zeuge eines leisen Gesprächs zwischen einem Knecht und einer Magd über einen gewaltigen Wolf, der in den Vorbergen sein Unwesen treiben soll.
Nach dem Abendmahl führt Aillyn noch ein längeres Gespräch mit Geron, der von seiner Geschichte berichtet. Er verließ seine tannwalder Familie (Handwerker), um etwas von der Welt zu sehen und war wie Aillyn im Osten. Nun steht er in Diensten Agylwarts, nachdem der Hof seines zweiten Dienstherren während des Ostfeldzugs abbrannte. Sein Ziel ist es, sich einen Platz erkämpfen, an dem er gehört wird. Aillyn weist ihn darauf hin, dass der Fürst Edle von Niolach ernennt, die zwar über kein Lehen, wohl aber über Stimmrecht auf dem Baihir des Adels verfügen.


05. Rondra - Tag des Schwurs, Mardhûrs-Wehr

Am Morgen bittet Linbirg ihren Vasallen Agylwart ein Gebet zum Rondrianischen Feiertag zu sprechen:
"...segne den Frieden hier in den Grenzmarken, Leuin, helfe, dass dieser Schwur..."
(Agylwart Mardhûr im Gebet vor der Reisegesellschaft)

Weiterreise nach Maragsmoor, wo Linbirg sich anlässlich des Tags des Schwurs den Eid der Kinder Marags leisten lassen möchte.


Maragsmoor

Bereits auf der letzten Meile vor der Siedlung wird die Jagdgesellschaft links und rechts von einer Handvoll Grenzreiter begleitet, die auf ihren kleineren Ponys den größeren Rössern flink folgen. Die Sippler sind mit langen Speeren und Wurfspeeren bewaffnet. In Maragsmoor erklingt ein Signalhorn (drei kurze aufeinanderfolgende Töne) und am Tor läuft einiges Volk zusammen. Das Dorf selbst ist ein Rundling mit Schichtmauern und Palisaden, in dessen Mitte sich eine Halle umgeben von etwa 10 Häuser - alle aus Schichtmauerwerk errichtet und mit Dächern aus Soden oder Schilf. Die Halle ist als Ständerbau mit niedrigem Dachstand auf einem Sockel aus Schichtmauern errichtet - das Dach ist mit Schilf gedeckt (in der Halla befindet sich auch die Geweihtenstube). Am Tor versperren die Wehrmannen den Weg und drei ältere Männer und zwei Frauen erwarten die Jagdgesellschaft. Eine Hüne ragt unter den Männern heraus und wird von manchem erfahrenem Grenzreiter sogleich erkannt - Bartak Bärenhieb, der Leibwächter des verblichenen Allwyn Farnwart. Die zwei anderen Männer treten jedoch nach vorne und begrüßen die Baronin: vorneweg ein sehniger Sippenkrieger, der sich als Marhar Orkenfall vorstellt - das Sippenoberhaupt der Kinder Marags:
"Ich bin Marhar Orkenfall aus Wondraks Haus und Marawahs Stamm aus der Sippe der Kinder Marags. Meine Urahn war der Wächter dieser Lande hier! Vor unzähligen Wintern erschlug man Ahnherr jenseits der Südpforte fünf Dutzend Schwarzpelze vom Stamm der Ramuchai. Was wollt ihr, Sippenlose, hier im Stammland der Kinder Marags?"


Linbirg steigt ab, schreitet vor ihn und antwortet:
"Ich bin Linbirg Madahild aus Gyldas Haus und Allwyns Stamm. Ich komme nach dem Tod des Eysenmanns, um am Tag des Schwurs, der mir heilig ist, mein Blut mit euch zu teilen und den Bund zu erneuern. Auf dass ich fortan als Eysenfrau gelte und die Kinder Marags an meiner Seite wissen kann."


Marhar nickt und tritt zur Seite, um dem zweiten, betagteren Mann neben ihm und den beiden Frauen Platz zu machen - Krivan Eberzahn aus Krulys Haus und Grisalbs Stamm, begrüßte als Hofherr von Maragsmoor Linbirg und Gastgeber die Jagdgesellschaft. Auch Neda aus Wondraks Haus und Marhars Stamm, die Seherin und Priesterin der Sippe grüßt, ebenso wie Wrina, die jüngere Frau Krivans.
Marhar ergreift dann wieder das Wort:
"Seid also willkommen in Maragsmoor und bleibt so lange Ihr nur wollt. Wir fühlen uns durch Eure Anwesenheit geehrt und danken Euch für die Wünsche - und dennoch seid ihr jung an Jahren und müsst euch vor den Kindern Marags beweisen, auf dass ihr als Eysenfrau anerkannt werdet!"


Diese Antwort und die angekündigte Prüfung kommt durchaus unerwartet für Linbirg: Kurz blickt sie zu Johril und Agylwart und lässt dann ihr Pferd zurück. Sie will Marhar und die anderen Kinder Maragas gerade begleiten, als sich Agylwart vom Pferd springt und der Baronin den Weg verstellt. Unter dem unwilligen Raunen der Versammelten bittet er sie inständig, nicht so rasch der Einladung zu folgen. Wütend beobachtet Johril das Geschehen, doch Linbirg legt Agylwart die Hand auf die Schulter und ermuntert ihn, Vertrauen in seine eigenen Worte vom morgentlichen Gebet zu haben. Dann begibt sie sich in den Schutz der Mauern von Maragsmoor.

Während junge Mädchen und Jungen die Pferde der Jagdgesellschaft übernehmen oder den Gästen bedeuten, wo die Pferde angebunden werden können, hält Krivan vor der Halle nochmals inne und verkündet die Art der Prüfung: zur Wahl stehen Steinschleuder, Wettlauf entlang des ehemaligen Dornenhags, Ringkampf. Anschließend soll ein Opfer dargebracht werden. Linbirg mag sich mit ihren Getreuen, die von Krivan als Schicksalsgemeinschaft bezeichnet werden, darüber abstimmen. Die junge Baronin wendet sich an jeden einzelnen ihrer Gefolgsleute; manche befürchten, dass die Baronin im Ringkampf gegen einen Hünen vom Format Bartaks antreten muss, aber Aillyn und Geron empfehlen trotzdem den Ringkampf. Linbirg folgt schließlich dem Rat der Mehrheit und entscheidet sich für den Wettlauf am Dornenhag.
Während der Beratung, die im Rund der versammelten Kinder Marags stattfindet, fällt eine junge Sippenkriegerin auf, die auf ihrem Sichelspeer gelehnt recht dicht bei der Schicksalsgemeinschaft steht. Ihr rechtes Ohr ist gespalten und mit hartem Gesicht blickt sie Linbirg entgegen. Sie stellt sich als Kalina aus Krulys Haus und Krivans Stamm, ihre Kontrahentin, vor.

Beide Frauen machen sich nun bereit und legen Rüstung, Waffen und Ausrüstung ab. Johril geht Linbirg mit dem Kettenhemd zur Hand. Dann ziehen die Kinder Marags mit den Gästen durch das rückwärtige Tor aus der Einfriedung des Dorfes heraus. Gegenüber und durch einen kleinen halbkreis-förmigen Wall abgetrennt (wegen der Pferde) liegt der Hain der Lichtmutter und ihres Gemahls Cadualon im Schatten von mächtigen Eibenbäumen.
Schräg links davon ist am Rand einer weitläufigen Moorfläche ein Rest der alten Orkheck zu sehen, die sich wohl 400 Schritt einen Hang hinauf erstreckt.
Hier fordert Marhar die beiden Läuferinnen auf, vom Ende der Hecke einen roten Stein zurück zu bringen und gibt dann das Zeichen. Linbirg erreicht den Wendepunkt knapp hinter Kalina, fällt aber auf dem Rückweg zurück. Allerdings beeindruckt sie die Kinder Marags insofern, dass sie bis zum Schluss vollen Einsatz zeigt, obwohl ihre Kontrahentin Kalina bereits durchs Ziel gelaufen ist.

Die Kinder Marags entscheiden (bzw. haben offenbar bereits vorher entschieden, da sich die Absprache in Grenzen hält), dass es Linbirg in einem Jahr erneut versuchen darf. Bis dahin stellt man ihr Kalina, ihre Wettkampfpartnerin, an die Seite, damit diese sie auf den Wettkampf vorbereite und sie schütze. Gleichzeitig soll sie Linbirg die Wege der Kinder Marags näher bringen. Neda erinnert an das Opfer, dass die Gäste aufgefordert sind, zu bringen und bittet darum, bis zum Ende des Abendmahls den- oder diejenige auszuwählen.

Krivan lädt sodann in die Halle zum gemeinsame Festmahl. Beim anschließenden Beisammensein treffen Reto, Johril und Aillyn auf die Geweihte Richild von Waldbachtal, Dienerin der gütigen Säherin. Sie hatte sich bislang zurückgehalten, da ihre zufällige Anwesenheit zum Tag des Schwurs aufgrund zurückliegender Vorkommnisse problematisch ist und sie selbst nur widerwillig geduldet wird. Sie berichtet, dass sie nach den Ereignissen vom Hesindemond, die Toten nahe von Burg Felshaupt gefunden und dort (mühevoll) weiter oberhalb der Fundstelle am Hang ein Grab errichtet habe. Ihre Vermutung ist, dass der Räuberhauptmann Efzel, den Aillyn für den Verantwortlichen hält, sich mit seinen Mannen vermutlich in einem der Wälder um Felshaupt versteckt hält. Auch sie fand keine Spur von Aillyns Mutter Lechmin.

Aillyn führt währenddessen ein Gespräch mit Neda (Neda zu Aillyn: "Du riechst gut.") und bringt mehr über den Glauben der Kinder Marags in Erfahrung. Sie glauben an die Lichtmutter. Ein Teil von ihr ist Cadualon [katwalon], der Lichtbringer, der einst sterblich war, dem die Lichtmutter aus Liebe und Verbundenheit jedoch einen Teil ihres Seins gab und ihn in sich aufnahm. Der Lichtbringer ist verbunden mit dem Dunklen, dem Totengott. Das Opfer, das die Gruppe darbringen soll, ist ein Akt der Vereinigung, wobei das Geschlecht dessen, der das Opfer bringt, unwichtig sei. Man gibt im Akt einen Teil von sich selbst, wird ihn aber über die Zeit durch die Gnade der Lichtmutter wieder zurück erhalten können. Aillyn vergleicht es gegenüber der Gruppe mit der Entrückung, die man manchmal bei Geweihten beobachten kann. Linbirg bittet in ihrer Schicksalsgemeinschaft um einen Freiwilligen für das Opfer. Es melden sich Aillyn, Johril, Ernbrecht (in Rücksprache mit Johril) und Agylwart; Reto hatte auf seinen bestehenden Bund verwiesen. Nach kurzem Zwiegespräch, das Agylwart sich mit Linbirg erbeten hatte, teilt die Baronin mit, dass sie ihn vorschlagen werde.

Im späteren Gespräch mit Johril berichtet Neda davon, dass ein Wolfsmann umgeht, der auch in den letzten Monden drei Sippenmitglieder gerissen hat; inzwischen soll er sich eine Gefährtin gesucht haben (Hinweis Aillyn: vermutlich die Wolfsfrau, die vor sechs Monden Agylwart, Aillyn, Galwyn etc. angegriffen hat). Nach Nedas Einschätzung könnte der Blutzoll der Kinder Marags jedoch bedeutend höher sein, was sie auf den mildernden Einfluss der Lichtmutter zurückführt. Außerdem spricht Johril mit Neda über eine Prophezeiung, die diese vorher erwähnt hatte.

Im Verlauf des Festes versammeln sich die Kinder Marags zu Sonnenuntergang am rückwärtigen Tor der Siedlung und verabschieden dort Agylwart, der hinüber zum umwehrten Hain geht, wo Neda bereits auf ihn wartet. Er ergreift ihre Hand und beide gehen gemeinsam durch das schmale, steinerne Tor in den Heiligen Hain hinein, um das Opfer zu bringen.

Linbirg kündigt für den nächsten Tag eine Jagd an und zieht sich kurz darauf erschöpft zum Gebet zurück.

Besonders Geron und Reto mischen sich unter die Kinder Marags und können auf die eine oder andere Weise von einer überfälligen Halbschar der Grenzmannen erfahren, die eigentlich bereits zu den heutigen Feierlichkeiten zurück erwartet worden war.