Junkergut Kleinau

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Junkertum Kleinau
Region: Küste
Junker: Bomil von Kleinau
Residenz: Hohe Halle Ulmenhöh
Lehnsfolge: Südhag
Dient: Oldebor von der Froschau
Einwohner: 210
Freie: ausgewogen
Orte: Kleinau
Burgen: Hohe Halle Ulmenhöh
Besonderes: Gebirge, Hügelland, Nadelwälder, einfaches Acker- und Weideland
Wappen: auf Blau eine goldene Flamme
Wappen Kleinau.png

Angaben von: 1038
NSC-Lehen: Nein

Kleinau ist ein traditionsreiches Junkergut im Süd-Osten der Baronie Südhag.


Lage

Nahe der Grenze zum Horasreich in der windhager Baronie Südhag gelegen, gehört das Junkergut Kleinau zu den südlicheren Lehen des Neuen Reiches. Doch obwohl das Alte Reich nur wenige Meilen entfernt liegt, könnten es genausogut hundert oder tausend Meilen sein, so sehr unterscheidet sich die Lebensweise von der jenseits der Grenze. Denn das Leben ist für die Bewohner dieses Landstrichs oft reines Überleben. Die Ernten sind meist mehr als dürftig, und dann müssen noch die Abgaben für den nicht gerade bescheidenen Adel geleistet werden. Deshalb wird ein langer Winter fast mehr gefürchtet als die Gefahren der Wildnis.

Karges und felsiges Hügelland - von Dutzenden kleinen Rinnsalen durchzogen - macht ein Großteil der Fläche Kleinaus aus. Einst undurchdringliche Nadelwälder wurden fast vollständig abgeholzt, um den Kriegshafen Harben mit Holz zu versorgen. Die Rodungen hinterließen weite Flächen, die lediglich für Viehwirtschaft nutzbar sind, aber noch sind einige der wildreichen Forste erhalten. Die Landschaft wird zudem durch das nahe Massiv der windhager Höhen und Gipfel geprägt. Schroffe Grate, tiefe Schluchten und hoch aufragende Steilwände, schier unglaubliche Felsformationen, dies alles ergibt ein beeindruckendes und zugleich bedrohliches Bild.

Verschiedene Raubvögel, sogar Königsadler und insbesondere Sturmfalken ziehen ihre Kreise hoch am Himmel. Aber auch die furchterregenden Harpyien haben im Gebirge ihr Revier. So verwundert es nicht, daß die Kleinauer unzählige Sagen über die Windhagberge kennen. Geheimnisvolle Orte und Wesen soll es dort geben, und niemand weiß, ob nicht ein Fünkchen Wahrheit in den Überlieferungen steckt. Einige Tierarten des Lieblichen Feldes kann man bereits finden (zumindest in wärmeren Sommermonaten), z. B. Saphir- und Regenbogenfasane, Stinktiere, sowie das Süßmaul, eine Dachsgattung, die sich gern über die Zuckerrüben auf den Feldern hermacht. Ansonsten gleicht die Tierwelt der des restlichen Windhags. Der Wanderer sollte sich allerdings vor den recht häufig vorkommenden Silberlöwen in acht nehmen, genauso wie Magier vor Nachtwinden, wenn man den Einheimischen glauben darf.

Land und Leute

Die meisten der kleinauer Bürger sind unfrei und müssen sich um die Schaf- und Rinderherden des Junkers kümmern oder plagen sich für ihren Herrn auf der Scholle. Von größerer Bedeutung ist weiterhin die Forstwirtschaft. Die Ärmsten der Armen leisten jedoch tagtägliche Knochenarbeit im alten kleinauer Steinbruch, in dem Kreide abgebaut wird. Die wenigen freien Bauern dagegen besitzen heute kaum noch Land, und auf dem will auch nichts mehr so recht wachsen.


Bewirtschaftung

Das Klima ist in Kleinau zwar milder als in nördlichen Teilen der Markgrafschaft Windhag, doch aufgrund des kargen Bodens wächst nicht viel auf den Feldern: Hopfen und Gerste (woraus ein stark gehopftes, untergäriges Bier gebraut wird, daß man bis nach Harben verkauft), verschiedene Rüben- und Kohlsorten, sowie Flachs, der zu Segeltuch und Kusliker Leinen verarbeitet wird. Alle zwei, drei Jahre düngen die Bauern die Felder mit Kalk aus den Bergen, da die Erde schnell auslaugt. Ohne den jährlichen Segen wandernder Peraine-Geweihter zur Saatzeit würden die Äcker wahrscheinlich überhaupt keine Früchte tragen. Jedenfalls behaupten das einige tobrische Flüchtlingsfamilien, die es nach der borbaradianischen Invasion bis hierher verschlagen hat. An den schmalen Feldwegen stemmen sich uralte Birnen-, Apfel- und Zwetschgenbäume gegen den stetig wehenden Beleman. Die Äcker und Weiden werden durch Heckenrosen, Haselnußsträucher und Schlehen vor dem Wind geschützt. In erstaunlich großen Mengen gedeiht der wilder Knoblauch an den Flußläufen. Der Verkauf dieser und anderer Wildpflanzen bringt den Einwohnern ein zusätzliches Einkommen, was sie auch bitter nötig haben, denn die Armut in Kleinau ist groß.


Besonderheiten

Von der Gründung des kleinauer Travia-Tempels

(...) So kämpfte sich Haldan weit ab vom rechten Pfade durch die Urgewalt des Schneesturmes. Aus den Höhen der Windhager Berge peitschten Eiskristalle - winzigen Pfeilen gleich - die Hänge hernieder. Wieder und wieder strauchelte er und stürzte in den mehr als kniehohen Schnee. Er wußte, daß nur noch ein Wunder ihn vor dem sicheren Tod in dieser wahrhaft niederhöllischen Kälte zu bewahren vermochte. Und so viel er auf die Knie und betete voll Inbrunst zur gütigen Travia, auf daß sie ihn erretten möge.
Und siehe, als Haldan den Blick hob, war da ein goldener Lichtschein in der Ferne. Diesem Leuchten folgte er voll Dankbarkeit, denn er glaubte dort eine Siedlung. Doch als er zu jenem Orte kam, war dort kein Weiler, keine Hütte und keine Lagerstatt. Statt dessen fand er einen kleinen, eisfreien Fluß in hellen Flammen stehen. Hoch loderte das Feuer und eine freundliche Wärme ging von ihm aus, die direkt in Haldans Herz und Geist drang. Keine Kälte war mehr in seinem Leib, keine Verzweiflung in seiner Seele, denn Travia hatte ihn erhört. Es war als wäre er inmitten dieser tödlichen Wildnis wieder daheim.
Auf diese Weise gelang es ihm, die Nacht zu überstehen. Als er am nächsten Morgen erwachte, war das Feuer erloschen, der Sturm verklungen. Haldan gelobte, an eben dieser Stelle, an welcher der Bach gebrannt hatte, Travia einen Tempel zu errichten. Und genau so geschah es auch: Als er einige Monde später zurückkehrte, wurde eine kleine Kirche am Flußlauf errichtet (...)
Seiner Tochter Korisande jedoch wurde die Herrschaft über die 'Kleine Au' zugesprochen, auf daß Haldans Blut Land und Volk schützen sollte jetzt und immerdar! Und zum Gedenken an das göttliche Flammenzeichen wählte sie als Wappen die goldene Flamme auf blauem Grund. - Sage aus dem kleinauer Raum

Ob sich die Gründung des kleinauer Tempels tatsächlich so zugetragen hat, läßt sich heute nicht mehr bestätigen, denn es existieren keine Dokumente aus jener Zeit, die das Travia-Wunder belegen könnten. Zum ersten Male offiziell erwähnt wird das Gotteshaus jedenfalls in einem nordmärker Dokument aus dem Jahre 98 vor Hal, welches die Berufung eines jungen Geweihten zum Tempelvorsteher der „neu gegründeten Kirche an der kleinen Aue in der Baronie Südhag“ bestätigt. Aus den folgenden Jahren ist kaum etwas bekannt. Es finden sich allerdings Zeugnisse, wonach ein Mann, der interessanterweise den Namen Haldan trägt, der Kopf einer berüchtigten südhager Räuberbande ist.

Helden und Heilige

  • Haldan der Wanderer (Stifter der kleinauer Travia-Kirche),
  • Korisande zu Kleinau (Verteidigerin des Landes während der Kaiserlosen Zeiten)

Die Heldenverehrung in Kleinau mit den heute in Kleinau üblichen Bräuchen ist zu Zeiten der Gründung des Wehrdorfes auf das Wirken der Travia-Geweihten Bernikas zurückzuführen.

Festtage


Chronik

895
erste urkundliche Erwähnung des Travia-Tempels zu Kleinau
939
Zusammenfassung der Streuhöfe zum Wehrdorf Kleinau



Persönlichkeiten des Junkerguts Kleinau

Quellen