Gerfins im Kampf

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Da ausgespielte "körperliche Auseinandersetzungen" das Rollenspiel recht stark prägen und Kämpfe in der vergangenen und zukünftigen Geschichte der Windhager Sippen - wie überall anders auch - eine große Rolle spielen, wird im folgenden die Welt des Krieges in Hinsicht auf Gerfins Sippe genauer beschrieben.


Un' die ham - bei Boron - keinen Spaß verstanden! Wir sinds eben gewöhnt, über Land zu ziehen und mal hier, mal dort, unser Glück zu finden. Und wenn das Glück nich' auffem Weg liegt oder streunendes oder pelziges Volk uns ans Leder will, dann helfen uns die guten Klingen und 'feilspitzen. Die brauch' man einfach auf der Walz! Als wir nach 'nem langen Tach in einem dieser Dörfer dort im Süden Rast machen wollt'n, un' wir grad so übern Hügel komm', da prasselt ein ganzer Strand an Steinen aus den Gebüschen auf uns nieder. Da wir aber keinen Furz geseh'n ham, wollten wir uns zum Dorf durchschlagen - aber Pustekuchen! Nachdem da auf einmal mehr zwei Dutzend von diesen dreckigen Sipplern, Frau'n und Männer mit Steinen, Speeren und Bögen langsam auf uns zukamen, ham wir unsern Plan ganz schnell gephext und uns durch die Büsche davon gemacht. Die ham uns zugerufen, dass wir bewaffnet bei ihnen nix verlor'n hätten. Was soll's! Hinterher wurden wir sogar noch den ganzen Weg bis Kyndoch von Reitern beobachtet. Ich sach' dir: Dort runter zieht mich nix mehr! Wir werden den Mordmärkern halt den Taler in den Rachen stopfen und die Reichsstraße drüben nehm'n! Die Wildnis kann mich mal in der Kimme lecken!
Tavernengespräch in Kyndoch


Da die Gerfins im Adel nicht vertreten sind, gibt es kein professionelles Kriegshandwerk. Die Hände jedes Sippenmitgliedes werden für das Überleben in der Wildnis benötigt und so ist es die nahezu unbekannte Ausnahme, dass ein Gerfin nur als Kämpfer angesehen wird und sich dementsprechend üben kann. Aus diesem Grund könnte man keine der Windhager Sippen eine Kriegerkultur nennen, doch bringt das Leben im Windhag ein gewisses Maß an Vertrautheit mit Kampffertigkeiten notwendigerweise mit sich. Da sie eine fast menschenleere Wildnis bewohnen, führen Freie und Unfreie, Männer wie Frauen, gleichermaßen Waffen mit sich. Auf die Gerfins trifft das in besonderer Weise zu, da sie einen Großteil ihres Lebensunterhaltes durch Viehzucht und die Jagd bestreiten.

Kampfesweisen

So wie sie das Meiste sonst tun, so kämpfen die Gerfins auch. Zusammen. Mit den Kampfgefährten ist man aufgewachsen, die Befehlshaber kennt man seit Kindesbeinen an und mit dem Leben aller andern verbindet einen das gleiche Blut, sodass einerseits Befehlsverweigerung oder Feigheit für das restliche Leben zu einer schwer tilgenden Schande werden und andrerseits der Zusammenhalt untereinander immens hoch ist. In den Krieg ziehen alle wehrfähigen Angehörigen beiderlei Geschlechts.

Sippenkrieg

Eine ritualisierte Form des Krieges ist der sogenannte Sippenkrieg, dessen Bedingungen auch im großen Sippenrecht festgelegt. Vor einer Auseinandersetzung werden der gegnerischen Partei, die selbstverständlich eine Windhager Sippe sein muss, Speere mit faulenden Kaninchenkadavern überreicht. Hernach wird der Ort und die Umstände eines Treffens ausgemacht, wo man sich später gegenübersteht. Hier werden zuerst Herkunft der Anführer sowie die der angesehenen Anwesenden hinüber- und herübergebrüllt. Nachdem Schmähreden ausgetauscht wurden, geht man daran, einander die Keulen über die Schädel zu ziehen. Wer sich in solch einem Gefecht ergibt, wird geschont, bringt jedoch Schande über das Ansehen seines Hauses. In solchen Sippenkriegen sind die Zerstörung von unbeweglichem Gut verboten während die Erbeutung mobilen Eigentums ein wesentliches Ziel darstellt.

Jagdkrieg

Der Jagdkrieg ist im Gegensatz zum Sippenkrieg eine Form unbeschränkter Auseinandersetzung, die keine Regeln kennt. Im Jagdkrieg wehrte sich die Sippe beispielsweise gegen die Ramuchai oder in den Landkriegen.


Ausrüstung

Rüstung

Man kann die überlieferten Sichtungen von Gerfins in metallener Rüstung an einer Hand abzählen. Was es an Kettenhemden und Plattenrüstungen im Alten Land gibt oder gab, ist entweder zu Töpfen und Pfeilspitzen eingeschmolzen oder ruht in Wasserlöcher und Sümpfen der Windhager Au wo sie noch immer die verfaulenden Überreste ihrer Träger schützen. Die Gerfins jedenfalls kämpfen als Plänkler, Bogenschützen oder leichte Infanteristen in ledernem Schutz und empfinden Kettenhemden und ähnliches als viel zu hinderlich. Hin und wieder trägt aber einer einen Helm, der in jedem Fall ein Beutestück ist. Üblich sind also nur lederne Rüstungsteile oder einfach dickere Kleidung - alles, was im unwegsamen Gelände nicht hinderlich ist. Ein hochgerüsteter Sippler, der klirrend durch das Unterholz stapft ist ein Bild, dass einen Gerfin zum Lachen bringen könnte.

Eine Besonderheit sind jedoch die Kriegsmasken der Sippe. Aus Holz und anderen Materialien wie Eberhauern oder Pferdemähnen gefertigt können sie viele Formen und Farben aufweisen. Verwendet werden sie nur in geplanten Kriegszügen, vorzugsweise bei nächtlichen Überfällen.

Bewaffnung

Alles in allem ist an der Kriegsausrüstung die Metallarmut der Windhagberge ablesbar. So sind die Waffen der Gerfins sind - bis auf Ausnahmen - allesamt Jagdwaffen. Eine Ausnahme ist das "Langmesser", ein mittellanges, leicht gebogenes, einschneidiges Hiebschwert, dessen Form charakteristisch ist und auf den Reisenden antik wirken könnte. Die einzige Schmiede, die so hochwertige Waffen herstellt, befindet sich in Siderus. Bekannte Waffen sind beispielsweise:

  • der traditionelle kurze Speer, der Ger, der sowohl im Fern- wie im Nahkampf eingesetzt werden kann und an dem alle Gerfins beiderlei Geschlechts eine gründliche Übung erfahren
  • Dolche, Jagd- und Arbeitsmesser aller Art
  • häufig sieht man auch lange Bögen oder Schleudern

Eine traditionelle Kriegswaffe, die sonst als Werkzeug durchgeht, ist die Langaxt. Einige Exemplare sind mit einem kleineren Blatt und längerem Stiel ausgestattet, was ihren vorwiegenden Einsatz als Waffe verrät. Mit diesen Langäxte sind nur besonders starke und begabte Sippler ausgestattet. In der Hand einer geübten, starken Gerfin kann diese Waffe eine erschreckende Geschwindigkeit und Vielseitigkeit an den Tag legen.


Der Anteil der Gerfins an Windhager Militäreinheiten, wie dem Windhager Technischen Regiment, ist traditionell immer gering gewesen, allein auch weil Gerfins zu schnell aus Heimweh desertieren.