Aus der Historie der Westflotte - Götterwaffen zur See

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Zur Harbener Schreibstube der Havena Fanfare

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Artikel

Harben, Travia 1040

Aus der Historie der Westflotte

– Götterwaffen zur See

Nach unserem Bericht über den Besuch der Wahrerin der Ordnung im Windhag erreichten uns mehrere Anfragen interessierter Leser, welche mehr darüber zu wissen wünschten, was es mit der Bireme Bannstrahl und den so genannten Götterwaffen auf sich hat. Umso mehr freut es uns in der Redaktion, dass wir mit Ihrer Wohlgeboren Uralina von Aichhain, der Leiterin der Schule der Seekadetten zu Harben, eine ausgewiesene Expertin der Westflotte als Gastautorin gewinnen konnten. Das Wort hat Ihre Wohlgeboren:

Verehrte Leserinnen und Leser, die Westflotte ist ein prägendes Element unserer Heimat, der Siebenwindküste. Daher verwundert es nicht, dass sie selbst den Hintergrund für zahlreiche Geschichten und Legenden bildet. Gerne komme ich darum dem Wunsch der Havena Fanfare nach und berichte aus einer Lektion zur Flottengeschichte, die für meine Zöglinge im Rahmen ihrer Ausbildung zum Lehrplan gehört.

Unter den Matrosen und Seesoldaten der Flotte erzählt man sich bis heute von jenen Biremen, deren Namen an die mythologischen Waffen einiger der Zwölfgötter erinnern bzw. diesen zugeordnet werden können. Obgleich bereits während der Regierungszeit der Kaiser Reto und Hal auf Kiel gelegt, haben doch einige dieser Galeeren die Fährnisse und Kriege der vergangenen Jahre überdauert. Und auch wenn der Schiffstyp vielerorts als überholt gilt, so bewähren sich doch einige Biremen bis heute im Einsatz.

Die "Bannstrahl" ist das dem Praios zugeordnete Schiff. Sie steht nach wie vor im Dienst der Westflotte. Ihr Heimathafen ist Harben. Ihr zur Seite stehen zwei weitere Biremen älterer Bauart.

Die „Armalion, welche natürlich Rondra zugeordnet ist, soll Gerüchten zufolge bis heute das Südmeer durchkreuzen, gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff, der „Phexens List. Wie es dazu kam? Nun, im Ingerimm des Jahres 1027 BF, während der großen Meuterei, welche ihren Anfang übrigens aufgrund ausstehender Soldzahlungen nahm, kam es zu einer Spaltung der Flotte. Während der größere Teil unter der Führung des Markgrafen und Admirals im Westmeer Radulf Eran Galahan in Harben blieb und sein Heil fürderhin in der Piraterie suchte, gehörten diese beiden Schiffe zu einem Flottenverband, der in See stach, um sein Glück fern im Süden zu suchen. Von den 10 Schiffen, welche damals der siebenwindigen Küste den Rücken kehrten, erreichten dem Vernehmen nach neun den Hafen von Hôt-Alem. Die „Rabenfeder“ jedoch erlitt unterwegs Schiffbruch und versank auf immer in Efferds Reich.

Auch die dem Efferd zugeordnete „Trident und die „Sumus Kelch sind außer Dienst – zerstört in der Seeschlacht am Kap Windhag, als die Grangorische Flotte die Schiffe Romin Galahans vor den Küsten des Windhag stellte und Piratenadmiral Radulf seinem Vetter mit den verbliebenen Überresten der Flotte zu Hilfe kam. Bekanntlich bezahlte der Verräter Radulf diese Tat mit dem Leben und unser Flaggschiff, die „Prinzessin“, fiel in die Hände der Horasreicher. Prinz Romin aber erreichte am 8. Phex mit seinen Truppen Albernia, wo er sogleich seiner bedrängten Gattin Invher ni Bennain zu Hilfe eilte. Bekanntlich erlitten die Nordmärker daraufhin in der Schlacht von Feenquell eine schmachvolle Niederlage.

Während der Seeschlacht am Kap Windhag schlossen sich die beiden aus Radulfs Verband verbliebenen Triremen den Schiffen Romins an und folgten diesem nach Havena. Erst vor gut einem Jahr kehrten sie endlich wieder in ihren Heimathafen Harben zurück. Nur eine einzige schwer angeschlagene Bireme der Meuterer, die „Emmeran“, schaffte es damals nach dem Kampf zurück bis in den Kriegshafen von Harben.

Auch das ist eine noch heute manchmal in den Tavernen gehörte Anekdote. Sie erzählt, wie der damalige Admiral im Westmeer, Magnus von Werenhag, mit den Harbener Tempeln aneinandergeriet und so darauf verzichtete, das letzte Schiff des Zwölfkreises zu Ehren Rahjas Levthans Band zu nennen. Nach Meinung einiger Geweihten das Werkzeug einer schändlichen Vergewaltigung.

Stattdessen wählte man kurzerhand den Namen des im Windhag beheimateten Tierkönigs der Möwen und taufte die Bireme „Emmeran“. Was mal wieder zeigt, wo bei den Efferdfrommen Windhagern die Prioritäten liegen, beten doch selbst die Weinbauern am Großen Fluss eher zur lebenspendenden Tsa als zur Liebholden. Auch nach der Kindlichen wurde niemals ein Schiff der Flotte benannt. Aber ich glaube, das wäre ihren Geweihten auch nicht recht gewesen.

Nicht mehr nachzuvollziehen ist der Verbleib von „Haugriff, welches dem Firun zugeordnet ist, und Hesindes „Schlangenstab. Ihre Spuren verlieren sich im Jahr 1010 BF, als Seekönig Mermydion II. sich vom Mittelreich lossagte und zur Horas überlief.

Alle kaiserlichen Schiffe auf den Zyklopeninseln wurden damals beschlagnahmt, nur sechs Schiffen unter der Führung des jungen und ehrgeizigen Vizeadmirals Barl von Hinterbrück gelang die Flucht nach Harben.

Ja, ja, ich weiß, Barl von Hinterbrück, der so genannte „Piratenadmiral“. So will ich auch das Schicksal der „Zyklopenhammer“, dem Ingerimm zum Gedenk, nicht verschweigen, die noch immer als Piratenschiff das siebenwindige Meer unsicher macht. Der abtrünnige Seeoffizier setzte sich während der Meuterei von Harben mit seiner Mannschaft aus dem Kriegshafen ab, als nach Radulfs Tod die Lage der in Harben eingeschlossenen Aufständischen aussichtslos wurde. Seither durchstreifen seine „Blaujacken“, ehemalige Matrosen und Soldaten der Westflotte, als Piraten die See und entziehen sich bislang noch immer jedem Zugriff unserer Flotte. Der Herr der Wogen möge sie auf immer verdammen.


Für die Havena Fanfare Harben: Uralina von Aichhain, Leiterin der Schule der Seekadetten der Westflotte des neuen Reiches

(Windwanderer)