Doppelhochzeit auf Burg Heckendorn (1045) Teil 06: Anhang II - Auf dem Wehrgang

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Beteiligte:

Spieler: Tanflam, Falkenfeder

Vertrauliches Gespräch zwischen Leanna Vialigh und Arudan von Eulenbroich auf dem Wehrgang (Ende der zweiten Perainestunde, am 15. Praios 1045)

Ihr habt um ein Gespräch unter vier Augen gebeten, ich denke dies ist ein geeigneter Ort (Junker Arudan von Eulenbroich, nachdem er einen günstigen Moment abgepasst und sie zum Wehrgang hinauf gebeten hatte)

Ja, Herr Arudan, es gibt da einiges, das ich mit Euch sprechen möchte und zwar nur mit euch. Danke, dass Ihr das Gespräch ermöglicht. Ich brauche nämlich euer Vertrauen. (Die Edle Leanna Vialigh, die ihren Schwertbruder der Rittertafel zuvor um eine Unterredung gebeten hatte, die aber nicht zustande kam)

Mein Vertrauen? Ich hoffe, ihr führt kein Komplott im Schilde. So ihr in lauterer Absicht sprecht, nur heraus damit.

Ein Komplott wäre es, wenn mir Falschheit zu eigen wäre. Wir Vialigh sind jedoch von direktem Wort. Aber es ist in der Tat Politik, die mich treibt. Und auch Sorge. Ich weiß nicht, inwieweit ihr eure Frau Gemahlin an allen Dingen teilhaben lasst… doch bitte ich euch, sie dieses eine Mal nicht von allen Details dieses Gesprächs in Kenntnis zu setzen.

Ich werde nicht umhin kommen ihr die Frage nach eurem Begehr zu erläutern.

Na schön, es ist letztlich eure Sache. Nun, ihr habt sicher bereits vernommen, dass uns ein Krieg der Feen bevorsteht, oder? Ich weilte auf dem Weg nach Bredenhag kürzlich auf Halianshorn und Herr Adalhard berichtete mir von besorgniserregendem Vordringen dunkler Feenwesen. Auch Seine Hochwohlgeboren sprach vor dem Hintergrund der Fehdenhandlungen um Fairngard offen von einem dräuenden Feenkrieg, der über unsere schönen Heckenlande kommen wird. Um ehrlich zu sein, Herr Arudan, ich denke, Graf Arlan stiftete den Frieden in Gemharsbusch, weil er möchte, dass seine Vasallen vereint gegen den Feind aus der Anderswelt steht, wenn er kommt. Denn das wird er wohl über kurz oder lang. Seine Hochwohlgeboren war darin sehr deutlich. Und nach allem, was ich bisher selbst hörte, darf den Behauptungen durchaus Glauben und Furcht geschenkt werden…

Dass ich nicht viel auf das Wort des Singersberg gebe, ist wohl bekannt. Bei den Fehdehandlungen war ich nicht zugegen, nichts desto trotz ist mir der Wunsch meines Grafen nach Eintracht selbstverständlich ein Anliegen.

Ich weiß nicht, ob Ihr auch schon vernommen habt, dass dem Herr Galbar Albarung möglicherweise wieder das Amt des Heermeisters der Heckenlande winkt - wieder, weil er es ja schon einmal war. Unter dem verfehmden Grafen Crumold! Wie denkt Ihr darüber, dass so jemand eine solche Position erhält, unter dessen Ägide so grausame Taten geschahen wie die intrigante Ermordung eines Aelreds von Heckendorn und der kleinen Familie unseres Herrn Jarans, oder die unmenschlichen Hinrichtungen aller derjenigen, die gegen die gräfliche Tyrannei und für das Recht aufstanden?

Mir sind die Gräueltaten unter dem Joch des Crumold durchaus bekannt und auch mein Haus hat schmerzlich während dieser Zeit gelitten. Seit ihr sicher, dass Herr Galbar all diese Taten selbst begangen hat?

Selbst begangen wird er nicht alle haben, aber viele geschahen sicherlich mit seinem Wissen.

Gewiss, doch derer gibt es einige, die heute treu an unserer Seite stehen.

Ja, da habt ihr womöglich Recht. Doch fühlt es sich für mich einfach falsch an, dass der Albarung unter den Vorzeichen des aufziehenden Sturmgewitters die Schwerter Bredenhags führen soll. Versteht mich bitte richtig. Ich will Galbar nicht anklagen und ich werde euch auch nicht mit Schimpftiraden über seine Riege Verbündeter, mit denen er noch heute mehr als zweifelhafte Moralvorstellungen teilt, belästigen, doch ich spreche offen zu euch: Ich vertraue ihm nicht. Nicht im Geringsten. Und ebensowenig tut es Herr Jaran. Und im Übrigen auch der Herr Luran Falkraun nicht.

In welcher Hinsicht zieht ihr seine Vertrauenswürdigkeit in Zweifel. Als Heermeister hat er sich doch mehr als geeignet erwiesen und wie ihr selbst sagt getreulich und loyal seinem Lehnsherren gedient.

Das stimmt, doch kann man auch falschen Idealen treu und loyal dienen, wie ihr wisst.

Ich hoffe ihr seid mit mir einer Meinung, dass Graf Arlan keine falschen Ideale vertritt.

Natürlich.

Zudem ist dieses Amt der Preis für den Frieden in Fairngard, wenn ich richtig informiert bin. Der Wolkentrutz hätte sicher nicht klein bei gegeben, wenn der Albarung ihm nicht den Rücken gekehrt hätte. Würde nicht auch die Eintracht der Bredenhager, die Graf Arlan anstrebt, gefährdet sein, wenn man ihm seinen Lohn streitig macht und müsste man sich nicht dann größere Sorgen machen?

Euch fehlt der Einblick, Herr Arudan. Graf Arlan agierte in diesem Moment durchaus taktisch. Es war ein kluger Zug. Doch dass er ihn nicht gleich vor Ort und Stelle in dieses Amt setzte, sondern die Entscheidung darüber auf die kommende Rittertafel legte, zeigt doch, dass der Graf selbst noch nicht gewillt war. Vielleicht sogar aus denselben Gründen, wie auch ich und andere Vorbehalte gegenüber Galbar hegen?

Das klingt sehr danach, als würdet ihr Mutmaßungen über die Beweggründe von Hochwohlgeboren anstellen. Ihr mögt recht haben, aber vielleicht verfolgt er auch ein ganz anderes Ziel.

Das eine schließt das andere nicht aus. Wisst ihr, diese Burg, auf der wir heute alle so ‚nett’ miteinander feiern, wurde im Winter 28 durch einen hinterlistigen Verrat heraus angegriffen. Dabei wurde mein Schwertvater Aelred von Heckendorn grausam hingerichtet, angeblich, weil er gegenüber dem Crumold Verrat begangen hätte. Vielleicht erinnert ihr euch noch, sein Haupt zierte für viele Monde das Haupttor von Bredenhag. Die Gemahlin von Herrn Jaran und beider erst drei Jahre alter Sohn wurden ebenfalls Opfer des Schwertersturms. Herr Arudan! Bei allen Ehrbeschneidungen gegenüber eines Mannes von Stand, Verlust von Länderei und Titeln, aber eine Frau und ein unschuldiges Kind? Ich frage euch, was wird aus uns ohne unsere Ehre, ohne unseren Anstand und das Mindeste an Ehrfurcht? Ein Galbar Albarung hat damals mit Sicherheit von diesem Angriff gewusst! Immerhin war er dem irren Crumold treu ergeben und vollstreckte dessen tyrannische Befehle. So jemand ändert sich nicht. Auch nicht, wenn er sich in jüngster Zeit als Gefolgsmann der Stepahan darstellte, dadurch, dass er an Eurer Seite in den Kampf der Zwölf zog. Als Herr von Grimmhold mag ein Mann von Galbars Schlage sicherlich am rechten Platze sein, wenn uns der Farindel um die Ohren fliegt wie Hylaier Feuer, das bestreite ich gar nicht. Doch fragt euch bitte selbst, ob ihr euch seiner Führung als Heermeister ohne Bedenken unterstellen wollen würdet.
Noch einmal spreche ich so offen, wie es mir nur möglich ist: Ich bin gewillt, selbst für das Amt des Heermeisters von Bredenhag aufzustehen, wenn wir an kommender Rittertafel mit Graf Arlan darüber entscheiden. Denn ein Galbar Albarung darf es nicht noch einmal werden! Die Frage, die ich mir nun stelle, ist: Darf ich mit euch als Unterstützer rechnen?

Erlaubt mir zunächst die Frage, was befähigt euch dieses Amt zu beanspruchen? Was gedenkt ihr als Eure Taten für Bredenhag in der Versammlung anzuführen und welche Erfahrungen könnt ihr vorbringen, die euch befähigen, die Truppen des Grafen zu führen?

Meine Taten für Bredenhag? Nun, da wäre zuerst einmal zu nennen, dass das Haus Vialigh schon immer in Treue und Loyalität zu den Stepahan stand. Das ist heute nicht anders. Wir sind schon immer eine unverzichtbare Stütze der Heckenlande durch unseren Dienst bei den Heckenreitern. Wir Edlen sind da meist eine Ausnahme, aber wie ihr wisst steht meine Tochter der Frau Branwen zur Seite, ebenso meine Schwester Anndra als Lanzenmeisterin, meine Base Meriwen ist Schreiberin im Stab der Heckenreiter und mein Onkel Edowain bekleidet das Amt des Bannerträgers der Grenzwacht. Auch mein Sohn Callean wird, wenn es nach meinen Vorstellungen geht, dereinst ein hohes Amt bei den Heckenreitern bekommen. Denn die Heckenreiter und das Haus Vialigh gehören untrennbar zusammen. Wir sind stolze Albernier alten Blutes, die für die Krone eines freien Albernias stritten und fielen, aber mit den Heckenlanden sind wir durch unsere Herkunft natürlich besonders verbunden. Ich selbst kämpfte im dreckigen Krieg gegen den Schwarzpelz in Altenfaer, da war ich ungefähr so alt wie eure Gemahlin, und da lernte ich bitter, was es heißt, wenn der Feind weder Tugend noch Gesetz, noch die Götter achtet. Ich kenne auch persönlichen Verlust nur zu gut. Ich kämpfte gegen die Isoristen bei Bockshag und verlor meinen Vater vor Burg Nyallin, als wir gemeinsam gegen Eladan von Gemhar standen. Zuletzt büßte ich in der Heckenfehde nicht nur meinen Besitz und meine Heimstatt ein, sondern entschied mich, meinen Gemahl lieber in den Tod zu schicken, statt Tommeldomm der Plünderung oder Schlimmerem zu überlassen. Wenn euch das ebenfalls grausam erscheint, lasst euch sagen: ich würde jederzeit wieder so handeln, wenn es die Situation verlangt, denn ich bin Ritterin, und als solche gehört es zu meinen göttergegebenen Aufgaben, meine Heimat zu verteidigen und zu beschützen, auch, wenn dies möglicherweise heißt, dass ich selbst Opfer bringen muss.
Was soll ich euch sagen, Ihr kennt meine aufrechte Gesinnung, Herr Arudan. Ich handle nicht leichtfertig, kenne aber neben meiner Rechte auch meine Pflichten und bin im Gegenzug nicht zu stolz, Fehler einzuräumen, wenn sie passieren, denn wir sind zwar von Adel, aber unser Stand macht uns nicht unfehlbar. Auch einen Grafen nicht. Wenn Graf Arlan also an meiner Meinung interessiert ist, bekommt er sie nicht als geschliffenen Flusskiesel, sondern als Bruchstück mit Kanten, die auch mal scharf sein könnten. Treue und Loyalität beinhalten nämlich meiner Überzeugung nach auch, dass Ehrlichkeit ebenso wie mit Bodenständigkeit einhergeht. Ich würde mich jedenfalls jederzeit für die Heckenlande und ihren Herrscher genauso einsetzen, wie für alle Seelen aus meinem Lehen, mit denen ich beim Aalfang im Schaum stehe. Sinngemäß ist Mut zum Risiko also nicht alles, was einen guten Heerführer ausmachen sollte, ebensowenig Grausamkeit, Rücksichtslosigkeit oder blinder Gehorsam. Es geht um den Erhalt einer gewissen Ordnung, der auch wir unterliegen, der auch wir Respekt und Demut entgegenbringen müssen. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Galbar Albarung das genauso sieht, vermutlich eher nicht. Ich tue es jedenfalls. Und wenn Graf Arlan für die Herrin Farindel in den Krieg zieht, dann können sich beide sicher sein, dass auch das meinige Schwert für sie die Gegner der Ordnung fällen wird, denn ich ehre die Herrin und ihre Verwandten im Gemhar, so wie es schon seit der Erhebung unseres Hauses der Fall ist. - Nun, was denkt ihr ?

Ich denke, eure Familie hat sich um die Heckenreiter verdient gemacht und ihr habt eure Loyalität bewiesen, wie ihr auch eure Fähigkeit, harte Entscheidungen zu fällen, unter Beweis gestellt habt. All dies sind gute Voraussetzungen für eure Bewerbung. Eure Vorbehalte gegenüber Galbar Albarung sind mir hingegen nicht eindeutig genug. Insbesondere, dass ihr ihm ankreidet im Sinne seines Grafen gehandelt zu haben, teile ich nicht. Versteht mich nicht falsch, wenn der Graf Euch sein Vertrauen schenkt stehe ich voll hinter Euch. Wie ihr vermutet ist ja auch eher nicht damit zu rechnen, dass Hochwohlgeboren den Albarung bei der Rittertafel in Betracht zieht.

Eure Meinung bezüglich der meinigen über Galbar akzeptiere ich. Danke für eure Offenheit. Und auch euer Vertrauen. Das heißt, Ihr würdet euch für mich vor der Tafel aussprechen, richtig?

Vorbehaltlich der dort vorgebrachten Argumente und unter Abwägung der dann im Raum stehenden Interessen von Grafschaft und Graf wäret ihr eine aussichtsreiche Kandidatin für meine Stimme Frau Leanna. Mehr vermag ich euch zu diesem Zeitpunkt nicht zu versprechen.

Eure Stimme ist mir viel wert, ich danke euch. Auch, dass ihr so ehrlich mir gegenüber seid. Ich schätze das.