Der Herzog der Nordmarken lädt nach Elenvina

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Widdernhall, Tsa 1042

Der Herzog der Nordmarken lädt nach Elenvina

Sehr verehrte Leser,

als ich vor wenigen Tagen auf dem Wege von Eisenhütt nach Harben in Widdernhall weilte, lud mich der Baron, seine Hochgeboren Gringulf Sohn des Gromosch von Widderstein zu Widdernhall auf seine Burg zu einem Essen ein.

Und wie wir so in dem Festen Haus beim Kaminfeuer saßen, fragte ich den alten Zwerg auf dem Lehensthron nach seiner Geschichte und seinen aktuellen Plänen. Und so erfuhr ich das Folgende, das ich hier getreulich berichten will:

Nur noch die Alten erinnern sich an die Zeit, als der Windhag noch eine Grafschaft des Herzogtums Nordmarken war, mit einer nordmärkischen Hafenstadt Harben am Meer der Sieben Winde und einem Admiralitätsgebäude in Elenvina. Eng sind die Verbindungen über den Großen Fluss aber bis heute, insbesondere in der Baronie Widdernhall, welches zu Zeiten ebenso wie der Fuchsgau ein herzogliches Lehen war und welches der Stadtmark Elenvina gerade gegenüberliegt.

Noch heute feiert man jedes Jahr in dem Dorf Widdernhall das Elenviner Jagdfest, wenn die Zöglinge der Kriegerakademie, die das Haus vom Großen Fluss unterhält, in den Bergwäldern des Windhag bei einem Jagdausflug dem Herren Firun huldigen.

So verwundert es nicht, dass seine Hochgeboren Gringulf mir mitteilte, er werde im Sommer auf Einladung des Herzogs der Nordmarken nach Elenvina reisen. Dort gedenke er an den Feierlichkeiten zur Krönung der neuen Gräfin von Albenhus, Elfgyva von Hardenfels, sowie der feierlichen Gründung eines neuen kirchlichen Ordens zu Ehren der „vier Schwestern“ teilzunehmen.

Wie mir Seine Hochgeboren berichtete, war es Hartuwal Gorwin I. vom Großen Fluss, der Urgroßvater des jetzigen Herzogs Hagrobald Guntwin, der ihn vor Jahren zu seinem Vasallen berief und in die Vogtei Widdernhall einsetzte. Das geschah im Jahr 975 BF, kurz nachdem, wie der Baron schmunzelnd betont, Kaiser Reto seine unfähigen Vettern Bardo und Cella vom Kaiserthron vertrieben hatte. Hartuwal Gorwin, den Gringulf bereits vorher als Diplomat im Auftrage Xorloschs kennen und schätzen gelernt habe, sei ihm stets ein guter Freund und verlässlicher Lehensherr gewesen. Und so sei es nun an der Zeit, einmal dem jungen Abkömmling und jetzigen Herzog seine Aufwartung zu machen. Umso mehr freue er sich über die Einladung in die Herzogenstadt als Zeichen alter Verbundenheit zwischen den Zwergen von Xorlosch und den Herren von Elenvina.

Es sei übrigens so, sprach Gringulf, dass die beiden mildtätigen Göttinen Tsa und Peraine großen Einfluss im Alten Land am Großen Fluss haben und mit dem Doppeltempel von Widdernhall dort auch ein festes Haus ihr Eigen nennen. Dies sei schon eine Besonderheit in der Region, wo es ansonsten keine festen Gotteshäuser gibt und die Geweihten als Wanderpriester von Dorf zu Dorf ziehen, um die zwölfgöttlichen Riten zu vollziehen und mit den verstreut lebenden Menschen des Gebirges Götterdienst zu feiern. Daher gibt es auch in jedem Gasthof oder Gutshaus eine so genannte Geweihtenstube, wo diese besonderen Gäste angemessen übernachten können.

Die Menschen kämen sogar aus den benachbarten Baronien, um den berühmten Teppich der Lebensspenderin im Tempel von Widdernhall zu sehen. Diese kostbare Tapisserie soll ein Geschenk der Grafen von Grötz anlässlich der Tempelweihe im Jahr 727 BF gewesen sein.

Ihr seht, sprach der Baron, dies ist ein weiterer Grund für mich nach Elenvina zu reisen, denn das bin ich den braven Menschen meines Lehens und den guten Göttinen schuldig. So wie ich, sprach der Zwerg mit einem Augenzwinkern, eher dem Bier als dem Wein zugeneigt bin, so ist auch die Verehrung der Herrin Rahja westlich des Großen Flusses nicht sehr verbreitet. Sofern der Weinbau überhaupt möglich ist, man denke nur an den Windhager Zungenkrauser, wenden sich meine Bauern eher an Peraine und Tsa, um Ihren Wingert segnen zu lassen.

Doch auch Travias Gastfreundschaft und Rahjas Ausgelassenheit sollen im Windhager Land schon beobachtet worden sein, schloss der alte Zwerg mit einem schiefen Grinsen, nachdem er mir selbst für die Nacht ein Quartier in seinem Hause angeboten hatte.


Für die Havena-Fanfare, Sektion Harben

Richild Bleichbruck (Windwanderer)