Hjaldelag

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Das Hjaldelag um 200BF

Hjaldelag (auch Hjaldingslege) bezeichnet ein historisches Herrschaftsgebilde aus der Zeit der Klugen Kaiser zwischen ca. 100 BF und 335 BF auf Teilen des Bodens der heutigen Provinzen Albernia, Windhag und Nordmarken. Den verschiedenen Herrschaften, aus denen es lose zusammengesetzt war, entstammt beispielsweise das heutige albernische Fürstenhaus Bennain. Eine der Nachfolgeherrschaften war die Flussgrafschaft Kyndoch.

Das Wort Hjaldelag kommt aus dem Kanzleibosparano der Administration Kaiser Sighelms. Es setzt sich zusammen aus dem thorwalschen Wort Hjalding für die Versammlung von freien, stimmberechtigten Thorwalern und dem Bosparanowort für Gesetz. Es bezeichnet also den Herrschaftsbereich, in dem das thorwalsche Recht gilt.


Geschichte

Ende des 1. Jhd. BF kam es aus bis heute ungeklärten Gründen zu einer dramatischen Expansionsbewegung der Thorwaler, der neben dem Windhag auch Albernia, sowie die Nordmarken und der Kosch zum Opfer fielen. 89 BF brannte die erste größere Stadt, das albernische Weidenau und ab 119 BF weiteten sich die Angriffe über den Großen Fluss auch auf die Nordmarken und den Kosch bis hinach Ferdok aus. Im Windhag trafen die Heerfahrten der Nordleute auf keinen geeinten Widerstand der Windhager Sippen, sodass die einzelnen Gegenangriffe schnell besiegt werden konnten. Unter den Ulamanfürsten war Albernia zu der Zeit in weitestgehend unabhängige Adelsherrschaften zerfallen und auch in den Nordmarken hatte damals der Herzog kaum einen Einfluss hinter den Mauern Elenvinas.

Was zuerst reine Plünderfahrten waren, wurde nach den totalen Niederlagen der Provinzen ab ca. 125 BF zu regelrechten Invasionen und Eroberungsfeldzügen als die Thorwaler einfach im unterworfenen Land blieben. Nachdem sie 138 BF im Kosch und bald darauf auch in der Mark Elenvina schmerzliche Niederlagen und darauf folgende Landverluste hinnehmen mussten, konnte erst der charismatische Anführer Djannan ui Bennain das Kriegsglück wieder zugungsten der Thorwaler wenden. Auf sein Betreiben einten sich die einzelnen Herrschaften der Eroberer zu einem losen Herrschaftsgebilde, das von seinen Feinden das Hjaldelag genannt wurde. Dieses nach thorwalscher Sitte uneinige Reich konnte sich in den folgenden Jahrzehnten am Unterlauf des Großen Flusses etablieren. Aufgrund der Uneinheitlichkeit des Hjaldelags, dessen Eigenname nicht überliefert ist, und dem Tatendrang seiner vielen Herrscher war es fast dauernd entweder in Kriege untereinander oder mit den Nachbarn Nordmarken und Albernia verstrickt. Wechselnde Bündnisse ließen das Hjaldelag recht häufig zwischen Albernia und den Nordmarken wechseln - die rasch sich ändernden Zugehörigkeiten dieser Jahrzehnte sind heute nicht mehr nachzuvollziehen.

Scheinbar war das Hjaldelag nach innen aber in drei größere Teile gegliedert. Der heute albernische umfasste die meisten Inseln vor der Muhrsape, das Sumpfland selbst, sowie die Uferlande entlang des Flusses bis hinauf an die heutige Grenze zum Windhag. An der Küstenseite des Windhag, im Bereich der heutigen Baronien Fuxwalden und Rondbirge schien sich das zweite Zentrum gebildet zu haben. Die Stadt Kyndoch mit dem Alten Land sowie dem besetzten Teil des Isenhag und der Mark Elenvina umfasste den dritten und beständigsten Teil der eroberten Gebiete. Aus diesem Teil sollte das bedeutsame Haus Bennain hervorgehen.

In allen drei Herrschaftsbereichen scheinen die thorwalschen Eroberer sich erstaunlich schnell mit den gerade erst ausgeplünderten und unterworfenen Untertanen vermischt zu haben. Nach einigen Jahrzehnten war aus den eroberten Kulturen und der thorwalschen eine neue Kultur enstanden, denn in keiner der wenigen erhaltenen Quellen spricht man nach 200 BF mehr von Thorwalern sondern beständig von Hjaldelagern. Fast nahtlos schien die Verschmelzung im Alten Land geschehen zu sein.

In der zweiten Hälfte des 3. Jhd. BF scheint dann der Kyndocher Teil endgütig eine Vormachtstellung im Hjaldelag errichtet und die anderen Herrschaften zunehmend hinter sich vereint zu haben. Die Kyndocher Herrscher galten derzeit als die Herren des Großen Flusses und kontrollierten von Kyndoch aus den Handel über den Fluss, sodass sie bis hinauf in den kos:Kosch recht einflussreich waren. Die Bündnistreue des Hjaldelag ist in diesen Jahren letztenendes auf Seiten Albernias zu liegen gekommen, sodass am Ende seiner Zeit das Hjaldelag als Teil Albernias galt.

Gänzlich unrühmlich fand das Hjaldelag mit dem Auftreten der Priesterkaiser sein Ende. Mit der Restauration Rohals des Weisen wurde der von Kyndoch beherrschte, ehemals dritte Teil des Hjaldelag, als Flussgrafschaft Kyndoch wiederhergestellt. Aus dieser sollte Niamad ui Bennain hervorgehen.

Zeitstrahl

  • 89 BF: Mit dem Überfall auf Weidenau beginnt die Epoche der Thorwaler Überfälle und Invasionen auf Albernia und den Windhag
  • nach 90 BF: Im Zuge der Heerfahrten der Nordleute überwintern immer wieder Ottas an der Westküste Windhags
  • 118 BF: Der nordmärkische Herzog unterliegt einem thorwalschen Heer an der Mündung des Rodasch
  • ab 119 BF: Die Thorwaler befahren die Tommel und den Großen Fluss bis hinauf in den Kosch. In den kommenden Jahrzehnten werden die gesamten Nordmarken und das Fürstentum Kosch immer wieder zu Opfern der Invasionen
  • ab 127 BF: In Elenvina gründet sich ein Rat der Heerführer, um das zunehmend erschwerte Plündern besser zu organisieren. Im Zuge dessen werden erste Siedlungen an den Ufern des Großen Flusses gegründet.
  • 138 BF: In der Schlacht von Wallerheim gelingt den Koschern ein großer Sieg gegen die Invasoren.
  • 139 BF: Der Herzog kann Elenvina zurückerobern. Die Thorwaler werden im Isenhag zurückgeschlagen
  • 150 BF: Djannan ui Bennain gründet Kyndoch. In der kommenden Jahren können Landverluste gegen Elenvina wieder wettgemacht werden.
  • 153 BF: In Kyndoch schließen sich die verschiedener thorwalerstämmigen Herrscher zu einem Verteidigungsbündnis zusammen und treffen sich fortan vor den Toren Kyndochs alle drei Jahre zu einem gesetzgebenden Hjalding.
  • 155 BF: Das Hjaldelag schließt mit dem albernischen Fürsten Glarik einen Freundschaftsvertrag gegen den Alten Adel Albernias. Mit Hilfe von Hjaldelagsöldnern kann Havena sich gegen den Adel einigermaßen behaupten.
  • 160 BF: Kaiser Sighelm hat die Lex Zwergia ausgehandelt. Die Angroschim kämpfen in der Folge mit den Nordmarken gegen das Hjaldelag. Alle weiteren Eroberungsversuche des Hjaldelag werden damit massiv erschwert.
  • 164 BF: Nördlich von Klippag beginnt der Elenviner Herzog mit Hilfe von zwergischen Verbündeten einen über 30 Meilen langen Schutzwall auszuheben, das sogenannte Hjaldewerk] entsteht und wird bis 166 BF in wesentlichen Zügen fertiggestellt sein und die Nordgrenze Elenvinas auf dem Landweg abzuschirmen.
  • 172 BF: wahrscheinlich Gründung von Taindoch
  • 192 BF: Nach heute unbekannten Zwischenfällen unter der Fürstin Emeralda wird der Freundschaftspakt mit Albernia aufgehoben. Das Hjaldelag nähert sich den Nordmarken an.

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Kultur

Nur wenig ist von der Kultur - oder besser: den Kulturen - des alten Hjaldelag überliefert. Immerhin trennen 700 Jahre die Gegenwart vom Untergang dieser reichen Kultur. Die alte Bevölkerung ist längst in der Einwohnerschaft Albernias und der Nordmarken aufgegangen. Einzig der Windhag stellt von diesem Stand eine Ausnahme dar. Von den Windhager Sippen, die sich allgemein recht resistent gegen kulturelle Weiterentwicklung zeigen, hatten einige erheblichen Anteil an der Kultur des Hjaldelag, sodass sie als ein Fenster in vergangene Zeiten dienen können. Was davon jeweils aber tatsächlich Hjaldelagerbe und was regionales Kuriosum ist, mag im Einzelfall schwer zu entscheiden sein. Als Paradebeispiel für eine stark hjaldelagsch beeinflusste Sippe kann die von Gerfin gelten, die vermutlich einem starken Einfluss der sogenannten Kyndocher Kultur unterlagen.

Im Folgenden nun einige Beispiele für überkommene Reste der Kultur des Hjaldelag:


Publikationen