Geschichte der Gerfins

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Form

Die Gerfins kennen - soweit es bekannt ist - keine Geschichtsschreibung. Einzig in alten Liedern geben sie das Wissen um die Vergangenheit weiter. Doch ist das Wort Vergangenheit nicht ganz zutreffend. Denn die Gerfins leben gewissermaßen in dem, was gewesen ist, weil es wieder sein soll und auch wieder sein wird - so wie die Nacht auf den Tag und der Frühling auf den Winter folgt. Auch in der Zeitrechnung unterscheidet sich die Sippe vom sonstigen Mittelreich.

Die Lieder der Sippe werden von ihr als heilig angesehen, denn in ihnen bewahrt sich die Sippe selbst. In den Liedern werden alle Kinder frühzeitigst erzogen und in den Liedern wachsen sie auf. Hier lernen sie ihre Ahnen kennen, lernen, wer sie selbst sind und sein müssen. Deshalb stehen die bei der Sippe hoch im Kurs, die das meiste Liedgut am besten kennen und können. Und zu jeder möglichen Gelegenheit zelebrieren die Sippler ihre Geschichte - sei es an einem geselligen Feuer oder zitternd vor Kälte im Wald.

Die Zuverlässigkeit der Überlieferung des Liedgutes ist dabei als sehr hoch einzuschätzen. Denn die Sippe legt höchsten Wert auf die Lieder und gleicht sie zu vielen offiziellen Anlässen, wie bspw. dem Allding, regelmäßig sippenweit ab.


Inhalt

Sekundäre Quellen

Eine faszinierende und fast unbekannte Quelle zur Frühzeit der Sippe ist ein Fragment aus dem vergessenen Werk eines gewissen Gerfrid Isenbruckners. In diesem Fragment kann der Gelehrte eine hochinteressante Quelle entdecken. Der Wahrheitsgehalt der Schrift ist jedoch schwer zu bestimmen, zumal es sie unseres Wissens nach auch nur in einfacher Ausfertigung im Besitz der Pfalzgräfin Ulfahan gibt. Wir haben nicht die Absicht, diese Angaben durch Gründe zu bestätigen oder zu widerlegen. Jeder mag ihnen nach seinem eigenen Gutdünken Glauben schenken, oder eben nicht.

von der Sippe selbst

Da die Liedform der Sippe heilig ist, werden im folgenden freie Übertragungen und Nacherzählungen, jedoch im sprachlichen Stil des Sippenliedes, zusammengefasst. Mit fortschreitender Zeit finden sich hier hoffentlich immer mehr Ausschnitte aus der reichen Überlieferung der Sippe.

Im Anbeginn

Als Anfang der Geschichte der Sippe gilt die heiligste Überlieferung von Gerfin selbst.

Das Axtalter

Vom Beginn des Axtalters

Es war im Anbruch des Axtalters in der fünfunddreißigsten Sippe als das Hundsalter zu Ende ging, das ist das Jahr 150 in der Zeit der Sippenlosen, dass von jenseits des Meeres die Odtar des "Drachenkopf" am Ufer des Flusses bei der Rodaschmündung an einem kleinen Fischerdorf an Land ging. Da trat ihnen eine große Zahl von Einheimischen in den Weg. Djannan - dem Hedmann - und seine Ottajasko zogen vorsorglich blank. Doch statt harter Worte und Waffen brachten die Einheimischen den Jaldern Geschenke dar und baten sie, Bündnisgenossen zu werden. Denn die Einheimischen aus Gerfins Sippe standen in einer schweren Fehde mit Peukins Sippe und das Kriegsglück war ihnen nicht hold. Für gegenseitige Waffentreue boten sie den Jaldern Gefolgschaft und ein beständiges Bündnis zwischen ihnen. Viele feierliche Eide wurden gesprochen, Geschenke wurden übergeben und fortan fochten die Jalder und die Sippe gemeinsam. So konnte in den Flachsteinen ein großer Sieg errungen werden, als die Odtar, die unbemerkt die Sarpe heraufgefahren war, plötzlich im Rücken der Streiter aus Peukins Sippe auftauchte. Mit der Beute aus ihren Plünderungen, dem Sippenkrieg und der Hilfe der Gerfins errichteten die Jalder bei dem Fischerdorf gegenüber der Rodaschmündung eine Herborg, eine Kriegsfestung, von der aus die Odtas der Jalder den Fluss befuhren und in der sie sich behagten. Auch die verhassten Steuereintreiber aus dem fernen Gareth wurden vertrieben und gemeinsam gelang es sogar eine Schar der Roteisen zu besiegen.

Von der Roteisen Tod in der Nassemark

Im Axtalter, in der siebenunddreißigsten Sippe führten die Roteisen ein Heer gen Kyndoch, wie um sich ein letztes Mal aufzubäumen, bevor sie - was die siebenunddreißigste Sippe beendete - die Flusslande endgültig verließen und in den fernen Osten zogen, wo sie - so sagt man sich - ein eigenes Königreich errichteten.
Vor Kyndoch kam es also zum Kampf gegen die Streiter des Hjaldelag, welchen die Roteisen fast gewannen und in dem sie am Ende doch unterlagen. Der Rückweg gen Süden war ihnen verwehrt und so versuchten sie durch die Nassemark zu entkommen. Hier wurden sie allerdings, entkräftet und verwundet gestellt. Anstatt sich aber zu ergeben, hielten sie drei Tage und Nächte im Schildwall aus und schlugen alle Angriffe zurück. Doch zu groß war die Übermacht und zu leer die Mägen, als dass sie fortkommen konnten. Mann um Mann wurden sie in wahnsinnigem, endlosen Ringen niedergemacht - ein Hügel aus Leichen begann sich zu türmen - bis die letzte Gewappnete, eine furchtbare Kriegerin in einem blutroten Panzer, ihren Helm von sich warf. Oben auf dem blutigen Hügel schrie sie ihren Gegnern ihren unbändigen Hass entgegen, verfluchte die Anführer und brachte sich unbekannten Mächten selbst als Opfer dar, damit ihre Flüche ihre Ziele ja fänden. Mit bloßen Nägeln kratzte sie sich die Kehle auf, bis ihre markzerreißenden Schreie in wildem Gurgeln untergingen. Die schwärzesten Wolken seit Sippengedenken brauten sich daraufhin über ihr zusammen und ein Wind, kalt wie im tiefsten Winter, fuhr über das Land dahin.
In kaltem Grausen stieben die Streiter des Hjaldelag davon und der Geschichten unheimlicher Flucherfüllungen wurden die Abende am Feuer alsbald voll.

Vom Ende des Axtalters

Zu Ende ging das Axtalter mit der einundvierzigsten Sippe, im Jahr 335 der Sippenlosen. Wie es das Schicksal des Ostens ist, kam von jenseits des Großen Flusses ohne die Schuld einer Sippe Elend, Tod und Verzweiflung herauf. Die Priesterkaiser errichteten während kurzem eine neue Herrschaft, die die Axt zerbrach, das Recht fraß und mit dem Kot von Unrecht, Blut und Tränen, ungezählt, das Land bedeckte. Der Osten ist geheimnisvoll und gebiert viele Schrecken! Nie weiß man, was die Wasser des Flusses denn bringen werden. Darum hütet eure Herzen und haltet die Sippe und haltet den Frieden. Denn niemals weiß einer, ob das frohe Heute nicht in einem neuen Chaos aus dem Osten verschlungen werden wird!

Das Zeitalter der Widder - Das Alter des Reißenden

Vom Beginn des Alters der Widder

einundfünfzigste Sippe

Das Zeitalter von Lilie und Borg

Vom Beginn des Alters von Lilie und Borg

In das Alter der Widder hinein brach in der dreiundfünfzigsten Sippe die Zeit von Lilie und Borg. Aus dem Süden kamen die Herren von Lilie und Borg herauf, denn sie hatten von den jungen Drachenköpfen, die fern an der Flussmündung zu Ehren gekommen waren und das Land vergessen und verraten hatten, einen großen Teil des Landes zum Kampf gegen die Gryntemänner bekommen. Mit ihren gleißenden Klingen kamen sie herauf und opferten ihr Blut für das Land - doch vergossen sie mehr schwarzes als rotes Blut. Sie sahen aber auch die Stärke der Sippe, die im Alter des Widders mit dem Glauben an Gerfin und dem Mut ihrer Herzen ihre Nacken verhärtet hatten und nicht mehr gegen die Gryntemänner wichen. Freundschaft schlossen beide und Treue schworen sie einander und sie hielten den Bund. Und so dämmerte Tag um Tag eine neue Zeit herauf. Schwere Jahre lang rang das Alter von Lilie und Borg mit dem des Widders um letztenendes doch zu siegen. Denn Lilie und Borg und Gerfin waren einander treu!

Das Waldalter/ Die Zeit des Eisigen

Vom Beginn des Waldalters

Es war im Beginn des Waldalters in der achtundfünfzigsten Sippe, da wurden aus dem Osten die Herren von Lilie und Borg aus dem Land vertrieben. Altes Recht ward gebrochen und dadurch schlimmes Unheil beschworen. Denn wer das Recht, das alles und jeden zusammenhält, zerbricht, der stürzt auch die Welt ins Chaos. Ein übles Geschlecht herrschte im Osten. Aus dessen Herz und Seele sprach nur Schwachheit und Hinterlist. Viel Geschrei erscholl fern im Osten und im Süden als Land um Land den Friedensbrechern und Rechtverzehrern die gebrochene Treue heimzahlte und das Reich verließ. So tat es auch das Land des alten Bosparan in dem die Herren von Lilie und Borg sich behagten und wofür sie ihrer Rechte im Windhag beraubt wurden. An ihre Stelle setzten die Rechtsbrecher auf dem Kaiserthron andre Rechtsbrecher, ihrem verkehrten Sinne Gleiche, zur Herrschaft über die Sippen. Diese eisernen Vagabunden wüteten wider das Recht von Sippe und Land und stürzten zuletzt auch dieses ganze Land ins Unheil, dem zu entkommen die Sippe in die Wälder floh und von hier aus mit Pfeil und Ger wider das Unrecht und Unheil fochten.


Vom Ende des Waldalters

Das Ende des Waldalters kam in der sechsundsechsigsten Sippe, im Jahr 938 der Sippenlosen. Frieden brachte damals Kaiser Perval der Große, mögen die Götter seiner gedenken! Er nahm von uns die üblen Jahre und stellte das Land der Sippe und vieles mehr unter seine direkte Herrschaft. Fortan sollte kein eiserner Vagabund mehr das Recht der Sippe beugen und durch Bruch der Gerechtigkeit Unheil erzeugen. Sowohl das Flachstein wie das Weißengau sind seitdem frei und atmen dank der Weisheit und Götterliebe des Kaisers, mögen die Götter seiner gedenken!
Ein großer Jubel ist uns noch heute das Ende des Waldalters. Doch müssen wir allezeit die Taten der Ahnen im Gedächtnis behalten, denn tapfer und recht fochten sie gegen die eisernen Vagabunden!