Weiße Löwen

Aus AlberniaWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen haus stepahan.png
Typ: formelle Gruppierung
Geheim: Nein
Gründung: 339


Angaben von: 1040
Betreuer: Taladan


Rondras Gnade ist unsere Hoffnung, die Ehre ist unser Leben, die Treue ist unser Schicksal, Schwert und Schild sind unser Werkzeug, ewige Wacht ist unser Eid.
(traditioneller Treueschwur der Weißen Löwen)


Die Ritter vom Schwertbund der Weißen Löwen zu Draustein sind die getreue Hausmacht des Hauses Stepahan. Ihre wenigen Mitglieder werden gemeinhin auch als Weiße Löwen bezeichnet. Der traditionelle Stammsitz der Ritterschaft ist Burg Draustein in der gleichnamigen Baronie.


Selbstbild

Der beinahe sieben Jahrhunderte alte Schwertbund ist stolz auf seine ruhmreiche Vergangenheit und seine althergebrachten Sitten. Die Weißen Löwen gelten als die Wächter der Drausteiner Lande und der auf ihnen lebenden Menschen. Ihre handverlesenen Mitglieder sind allesamt achtbare und erfahrene Streiter.

Der Schwertbund verehrt besonders “die göttliche Sturmbringerin“. Ein Weißer Löwe ist es gewohnt seine Gesinnung und sein Auftreten an den zwölf ritterlichen Tugenden auszurichten. Gerechtigkeit, Tapferkeit, Beständigkeit, Barmherzigkeit, Frömmigkeit, Weisheit, Demut, Hoffnung, Wahrheit, Mäßigkeit, Stärke und Minniglichkeit sind die Sittsamkeiten des Drausteiner Ritterbreviers. Die gerechte Befolgung dieses Wertekanons wird tagtäglich durch die Versuchungen der Wirklichkeit auf eine harte Probe gestellt. Dennoch nimmt jeder Ritter die Widersprüchlichkeiten dieser hehren Ideale redlich an und sieht im aufrechten Streben nach deren Vereinbarung und Vervollkommnung eine lebenslange Herausforderung vor der Herrin Rondra. Jeder Weiße Löwe fühlt sich einer dieser Tugenden besonders nahe. Oftmals stehen seine Aufgaben und Dienste im Zeichen dieses hohen Ideals.

Die 'Pranke des Löwen' Arnvald Wellenstein vor 1039

Die Weißen Löwen sind für das Haus Stepahan ein unverzichtbarer Schild im Abwehrkampf gegen jedweden Feind und ihr verlängerter Schwertarm. Die Weißen Löwen verbindet neben ihrer Treue- und Schutzpflicht gegenüber ihren Herren, vor allem ihr gemeinsames Bekenntnis zu den gleichen Wurzeln und Überzeugungen. Diese Gemeinsamkeiten und ihre große Kampfkraft, formten aus den Weißen Löwen eine bemerkenswerte Schwert- und Schicksalsgemeinschaft.

Ämter und Titel

Der Bundmeister ist seit der Gründung der Gemeinschaft stets das Familienoberhaupt des Adelshauses Stepahan, welches in Draustein traditionell auch als Löwe bezeichnet wird. Seit dem Efferd-Mond 1032 ist dies Baron Arlan Stepahan.
Es ist üblich, dass die Familie Stepahan wichtige Ämter in der Baroniehofhaltung an altgediente Mitglieder der Weißen Löwen vergibt. Diese werden dadurch nicht nur für ihre Treue und Befähigung belohnt, sondern auch verstärkt in die Belange der Baronie eingebunden und demzufolge noch stärker an Burg Draustein gebunden. So mancher Weiße Löwe kennt Burg Draustein deshalb besser als sein eigenes Gut.
Die Stimme des Löwen ist eine in Draustein gebräuchliche Bezeichnung für das Amt des Drausteiner Kanzlers. Dieser kümmert sich vor allem um die Verwaltung der Baronie, ist Leiter der Schreibstube und hat das Anrecht auf einen Sitz im Löwenrat. Das Familienoberhaupt der Stepahan beruft üblicherweise einen Weißen Löwen in dieses bedeutende Amt der Baroniehofhaltung. Das Amt des Kanzlers ist bis 1035 längjährig durch das Oberhaupt des Steinvasallengeschlechtes Taladan, den erfahrenen Ritter Turon Taladan, bekleidet worden. Nach dessen Abberufung nach Bredenhag durch Gräfin Maelwyn Stepahan folgte ihm sein Sohn Rhéged nach. Mit dessen schweren Versehrung auf dem Feldzug wider Haffax wird das Amt derzeit interimsweise durch Lûran Falkraun ausgefüllt.
Die Pranke des Löwen ist die traditionelle Bezeichnung für den Wehrmeister Drausteins. Als Befehlshaber des Lehensgebietes führt er in Kriegszeiten alle Lanzen des Schwertbundes in die Schlacht. Ihm unterstehen auch alle Ritter der Baronie, die nicht den Weißen Löwen angehören, was aber selten der Fall ist. Er ist weiterhin für die Aushebung der Landwehr zuständig, welche aus den waffenfähigen Freien der Drausteins gebildet wird.
Auch hier ist es üblich, dass das Familienoberhaupt der Stepahan einen entsprechend befähigten Ritter des Schwertbundes für diese verantwortungsvolle Aufgabe bestimmt. Die Pranke des Löwen hat ebenfalls einen Sitz im Löwenrat. Dieses Amt ist nach dem Tode des geachteten Arnvald Wellenstein vor Mendena vakant.
Der Löwenrat hat die Aufgabe durch Empfehlungen das Familienoberhaupt der Stepahan zu beraten. Der Baron von Draustein lädt nur dann zur Zusammenkunft nach Burg Draustein, wenn er bei wichtigen Entscheidungen seine Urteilsfindung schärfen will. Der Löwenrat kann aus bis zu sechs Personen bestehen. Nur der Baron ernennt die Ratsmitglieder und kann selbige jederzeit von ihrer Aufgabe entbinden.
Es ist seit der Ära der Priesterkaiser Brauch, dass die Familienoberhäupter der drei treuen Steinvasallengeschlechter Taladan, Wellenstein und Falkraun jeweils einen Ratssitz erhalten. Diese müssen keine Weißen Löwen sein, was in kriegerischen Zeiten häufiger vorkam, da die Familienoberhäupter im Kampf gefallen waren und es eines schnellen Ersatzes bedurfte.
Zwei Ratssitze stellt traditionell der Schwertbund der Weißen Löwen zu Draustein. Sowohl die Stimme, als auch die Pranke des Löwen sind zur Ratsversammlung geladen. Der letzte Ratssitz steht dem Rondrageweihten des Sturmtempels der göttlichen Leuin zu Draustein zu. Hier dient die Schwertschwester Rhona 'Leuenglanz' von Draustein.

Der derzeitige Löwenrat - Stand 1040 - setzt sich wie folgt zusammen:

Bräuche und Sitten

Auftreten

Im Kampf oder zu besonderen Anlässen tragen die Ritter einen roten Wappenrock den auf Brusthöhe das berühmte Familienwappen des Adelshauses Stepahan ziert. Ansonsten tragen die Mitglieder des Schwertbundes, die allesamt adliger Abstammung sind, die Farben ihrer eigenen Familien. So schmückt auch der verstärkte Holzschild stets das eigene Familienwappen. Die Kapuzenumhänge sind weiss. Gambeson und Bundhaube finden stets als Unterkleidung Verwendung. Darüber trägt man zumeist ein langes und vernietetes Ringpanzerhemd mit stählernen Beinschienen und einem klassischen Topf- oder Visierhelm. Finger und Handgelenk schützt man mit einem eisernen Paar Panzerhandschuhe. Für die Schlacht rüstet man sich mit dem schweren Plattenpanzer. Neben dem einfachen Schwert erfreut sich besonders das „lange Schwert“ großer Beliebtheit. Es gilt nicht nur unter den Weißen Löwen als „die Königin“ unter den Klingenwaffen. Daneben kämpft man mit Streitkolben, Streitaxt, Streithammer und dem großen Zweihandschwert.

Das weiße Buch

In diesem schweren Folianten sind die Namen und Taten aller Mitglieder des Schwertbundes seit den Tagen von Caellan Stepahan verzeichnet. Die handschriftlichen Aufzeichnungen reichen bis ins vierte Jahrhundert nach Bosparans Fall zurück und werden von aufwendigen Illustrationen geschmückt. Jedem Ritter ist ein Kapitel gewidmet, dass mit einem figürlich gestalteten Initial beginnt und Aufschluss über die Taten und das Leben des Kämpen gewährt. Das Weiße Buch wird im Weißen Turm der Löwen auf Burg Draustein verwahrt. Der genaue Aufbewahrungsort ist neben dem Familienoberhaupt der Stepahan nur der Pranke des Löwen und der Stimme des Löwen bekannt. Es verlässt nur einmal im Götterlauf am Tag des Blutes, die Ringmauer der alten Feste.


Tag des Blutes

Im Ingerimm-Mond versammeln sich alle in Draustein weilenden Weißen Löwen auf der alten Kampfstätte südlich des Gundelwaldes, um gemeinsam den Tag des Blutes am 30.ING zu begehen. Mit dem ersten Licht des Tages beginnen die ritualisierten Feierlichkeiten mit einem gemeinsamen Opfer zu Ehren der Göttin Rondra. Anschließend gedenkt der Bundmeister aller gefallenen Ritter, in dem er ihre Namen mit einem Blick auf „das weiße Buch“, laut ausruft. Falls der Bundmeister einmal nicht zugegen sein kann, vertritt die Stimme des Löwen das Familienoberhaupt der Stepahan.
Als Ehrerbietung an die „Göttliche Siegschenkerin“ bestreitet jeder Weiße Löwe einen rituellen Zweikampf bis zum ersten Blut. Das vergossene Blut steht dabei symbolisch für den großen Blutzoll der Ahnen, der auf dieser ehrwürdigen Kampfes- und Siegesstätte entrichtet wurde. Bis zum Abend erinnert jeder anwesende Ritter an das Leben eines gefallenen Gefährten. Dabei ist es alter Brauch, dass man niemals die Taten eines eigenen Anverwandten vorträgt und sich jeden Götterlauf einem anderen Weißen Löwen zuwendet.

Die Aufnahme in den Schwertbund

Für viele Drausteiner Edelfreien gehört es schlicht zur Wahrung der Familientradition sich durch zwölf gute Werke der Schwertgemeinschaft zu empfehlen. Es ist aber selbst für die Abkommen alteingesessener Steinvasallenfamilien nicht selbstverständlich, in ihren Reihen Aufnahme zu finden. Letztlich entscheidet hier Ehre und Charakterfestigkeit und nicht das Alter des Blutes. Es kommt auch immer wieder vor, dass ein Ritter, der nicht aus dem unmittelbaren Umland von Burg Draustein stammt, aus Verbundenheit mit der Familie Stepahan um Aufnahme ersucht. Einige der bekanntesten Weißen Löwen stammten nicht vom Unterlauf des Großen Flusses, aber fast immer aus Albernia.
Es ist guter Brauch, dass ein Fürsprecher aus den Reihen der Weißen Löwen eine Aufnahmeempfehlung an den Bundmeister ausspricht. Es wird dann gemeinschaftlich über den Leumund des vorgeschlagenen Ritters befunden. Die Aufnahme in den Schwertbund erfolgt traditionell am Tag des Blutes. Mit dem Einbruch der Dunkelheit beginnt der seltene Aufnahmeritus. Der Anwärter kniet demütig nur in Leibwäsche in einem Kreis aus zwölf brennenden Fackeln. Die Stimme des Löwen stellt dem Schwertbund kurz die guten Taten des Anwärters dar und bittet die Gemeinschaft, den Ritter als Waffenbruder willkommen zu heißen. Ausgehend vom Familienoberhaupt der Stepahan ziehen die Ritter in der Reihenfolge ihrer Götterzugehörigkeit ihr Schwert, schneiden sich nacheinander mit der Klinge über die Innenseite der Schildhand und fangen die Blutstropfen in einer Schale auf. Anschließend richten alle den Klingenort auf die elf erscheinenden Sterne des Sternbildes Schwert und bezeugen dadurch vor „der göttlichen Leuin“, die Ehre des Ritters. Der Bundmeister taucht seine Finger in die Opferschale und malt mit dem warmen Blut das Symbol der Göttin Rondra auf des Anwärters linke Brust, nahe dem Herz. Anschließend legt die Pranke des Löwen dem Ritter als Ehrbekundung ein Löwenfell über die Schultern. Der Anwärter benennt nun die zwölfgöttliche Tugend, der er sich besonders verbunden fühlt und rezitiert den traditionellen Schwur der Gemeinschaft. Das restliche Blut wird symbolisch den Flammen überantwortet. Danach legt der Ritter das Löwenfell ab und erhebt sich um seinen Platz als Weißer Löwe einzunehmen. Die Initiation endet mit der Überreichung des traditionellen weißen Wappenrocks und einem besonderen Siegelring.

Die Lanzen der Weißen Löwen

Es ist gute Sitte, dass jeder Ritter des Schwertbundes eine Lanze unter Waffen hält. Die Lanzennamen haben häufig ihren Ursprung in den alten Lehensbezeichnungen des Hauses Stepahan und reichen mitunter bis in die Dunklen Zeiten zurück, als der Einflussbereich der Familie sich noch bis ins Seenland und zu den Ausläufern der Windhag-Berge erstreckte.
Die klassische Lanze des Schwertbundes besteht aus einem Ritter der Weißen Löwen, einem Schildknappen oder einer Schildmaid, einem Bannerträger, einem Schriftkundigen und bis zu drei Waffenknechten. Der Anführer einer Lanze wird als Lanzenmeister bezeichnet. Zwei Drittel der Lanzen befinden sich derzeit im Wiederaufbau, welcher aufgrund des verlustreichen Bruderkrieges nur langsam voranschreitet. Aber selbst in der Vergangenheit war es für Draustein allein nahezu unmöglich zeitgleich 12 Lanzen aufzubieten. Fehlte es doch zumeist an den erforderlichen Rittern vom Schwertbund der Weißen Löwen, die zugleich auch eines gedeihlichen Lehens bedurften, um eine Lanze auszuheben, auszurüsten und auch dauerhaft unterhalten zu können!
Die Lanzen Leuenwacht, Steinwacht und Pfortenwacht sind die traditionellen Lanzennamen des Hauses Stepahan. Schildwacht ist der gebräuchliche Lanzenname des Hauses Taladan. Wohingegen dem Haus Wellenstein die Lanzenbezeichnungen Nebelwacht zusteht. Die Lanze des Hauses Falkraun führt für gewöhnlich den Namen Flusswacht.
Vermutlich sind die Ursprünge der alten Lanzennamen Grenzwacht und Farnwacht in der heutigen Baronie Grenzmarken zu finden. Wohingegen die Ursprünge der Lanzennamen Feenwacht, Dunkelwacht, Orkenwacht und Seenwacht nicht eindeutig belegbar sind.
Die Lanzen Farnwacht, Grenzwacht, Orkenwacht und Seenwacht verfügen derzeit über keinen Ritter und können daher keinen Neuaufbau erfahren (Übersicht der Lanzen vgl. Drausteins Wehr)

Die gegenwärtige Ritterschaft

Die Mitglieder der Weißen Löwen


  • Vakant - Tapferkeit (Rondra), vakant seit dem Tod von Maelwyn Stepahan in 1039 vor Mendena



  • Wappen haus farranar.png - Barmherzigkeit (Travia), Daran Farranar (Aufnahme: 30. Ingerimm 1045, auf Vorschlag von

Rondred Stepahan)


  • Wappen haus heckendorn.png - Frömmigkeit (Boron), Jaran von Heckendorn (Aufnahme: ING 1038 BF, auf Vorschlag von Maelwyn Stepahan)




  • Vakant - Hoffnung (Tsa)





  • Vakant - Minniglichkeit (Rahja), vakant seit dem Tod von Rhéged Taladan in 1044

Die ruhmreichen Toten

  • Daran Kerkall von Dunkelwacht zu Draustein Zu Boron gegangen Wappen des Adelsgeschlechts Kerkall ; Tugend Tapferkeit (1003 BF); Ogerschlacht
  • Tuachall Stepahan von Draustein Zu Boron gegangen Wappen des Hauses Stepahan; Tugend Gerechtigkeit (* 956 - RON 1020 BF); ungeklärter Tod im Verlauf des Treffen der Besten
  • Turvin Stepahan von Draustein Zu Boron gegangen Wappen des Hauses Stepahan; Tugend Frömmigkeit (* 977 - TSA 1020 BF); Verteidigung von Ysilia

Die Geschichte der Weißen Löwen

Der Gründungsmythos

Die Wurzeln des Ritterbundes reichen weit in die Vergangenheit. Das bereits in den Dunklen Zeiten erfolgte Glaubensbekenntnis des Adelshauses Stepahan zur Kampfes- und Lebensführung der „Göttlichen Leuin“, führte schon früh zur Kultivierung von ritterlichen Tugenden und höfischer Lebensart auf Burg Draustein. Der eigentliche Ritterbund wurde zu Beginn der Priesterkaiserzeit begründet.
Zu Beginn des Rondra-Mondes 338 BF machten sich einige Inquisitoren des Ordens der Göttlichen Kraft und ihre Schergen aus dem Orden vom Bannstrahl Praios' begleitet von Streitern der Sonnenlegion auf den Weg nach Draustein, um die Auslieferung der örtlichen Rondra-Geweihten mit Waffengewalt zu erzwingen. Den Veteranen der Sonnenlegion ging der Ruf voraus, schon am Erntefestmassakar in Gareth und an der Vernichtung des rondrafürchtigen Theaterordens in der Schlacht im Drachenspalt beteiligt gewesen zu sein.
Die Praioten verheerten die Stammlande der Stepahan mit Feuer und Stahl. So manches Rittergut der Drausteiner Edelfreien ging in Flammen auf. So mancher Grundhold wurde erschlagen, die Fronhöfe niedergebrannt und die Felder verwüstet. Der einmaligen Aufforderung die verfolgten Rondra-Geweihten auszuliefern, die Waffen zu strecken und das Tor zur Burg und zu ihren Herzen zu öffnen, um unter dem hell erstrahlenden Antlitz Praios Läuterung und Vergebung zu finden, beantwortete das Familienoberhaupt Caellan Stepahan äußerst traditionell: Den Torso des heuchlerischen Unterhändlers zurrte man auf seinem Sattel fest und sandte ihn wohlbehalten ins Feldlager der Praioten zurück. Seine arglistige Zunge verfütterte man an die Hunde und sein abgeschlagenes Haupt wurde als Mahnung an das schwere Burgtor genagelt. Es sollte jeden ungeladenen Gast an die Grenzen der traviagefälligen Gastfreundschaft im Hause Stepahan erinnern.
Cûllan Stepahan hatte schon vor über einem Götternamen zu 'Schild und Lanze' rufen lassen. Die Familie sollte sich auf dem Draustein einfinden und vereint wie all die Jahrhunderte zuvor, den nahenden Feinden auf dem Feld ihrer Wahl ein blutiges Ende bereiten. Gehorsam versammelten sich auf Burg Draustein alle Edelfreie und Gefolgsmannen unter dem Banner des weißen Löwen, unter ihnen die treuen Steinvasallen Hyvair Taladan und Angwart Wellenstein. Nur die fernen Anverwandten aus dem Honinger Land, die sich voller Stolz des gleichen Namens rühmten, wollten sich nicht zu ihrem Blute gesellen und galten fortan als 'die Vergessenen'. So entzog sich das mittlere Haus nicht nur dem gerechten Waffengang, sondern stellte sich mit einem Familienzweig sogar auf die Seite des Feindes und verleugnete durch diese verräterische Tat nicht nur ihre Ahnenreihe, sondern auch ihre rondrianischen Wurzeln.
Burg Draustein wurde über zehn Götternamen belagert und berannt. Auf beiden Seiten wurde erbittert gestritten, ehe die Praioten gezwungen waren, die verlustreiche Belagerung aufzuheben. Die auf dem Rückzug befindlichen Angreifer wurden von Caellan Stepahan südlich des Gundelwaldes zur Schlacht gestellt. Im Ingerimm-Mond 339 BF obsiegten die Stepahan im Kampf in der Leuenpforte über das Aufgebot der zurückweichenden Sonnenlegion. Noch auf dem Schlachtfeld gründete Caellan Stepahan den Schwertbund der Weißen Löwen zu Draustein. Wie die unbeugsamen Stepahan die noch über hundert Jahre fortdauernde Schreckensherrschaft der Priesterkaiser überstehen konnten, ist bis heute ein wohl behütetes Familiengeheimnis.


Der albernische Unabhängigkeitskrieg 1027-1032

Nach dem Ende des gescheiterten Unabhängigkeitskrieges, kehrten die überlebenden Löwen im Herbst des Götterlaufes 1032 BF zurück in ihre angestammten Lande am Unterlauf des Großen Flusses. Für einige war der Krieg eine schwere Prüfung ihrer ritterlichen Tugendhaftigkeit gewesen. Aufgrund des unrühmlichen Umstandes, dass der Schwertbund nach dem Fall von Burg Draustein den Kampf um die Heimatlande von Gräflich Bredenhag aus fortsetzten musste, fühlen sich viele Weiße Löwen tief beschämt. Die nahezu aufgeriebenen Lanzen des Schwertbundes werden seit der Rückkehr des Adelshauses Stepahan neu formiert. Den Lanzen fehlt es dabei nicht an erfahrenen Rittern, sondern schlicht an Waffenknechten und Rüstzeug. Der Wiederaufbau der Lanzen wird von Maelwyn Stepahan, der Gräfin von Bredenhag und Arnvald Wellenstein, dem Drausteiner Wehrmeister vorangetrieben.


Chronik

ING 339 BF
Der Schwertbund der Weißen Löwen zu Draustein wird von Caellan Stepahan nach siegreichem Kampf über die Sonnenlegion in der Leuenpforte südlich des Gundelwaldes begründet.

1020 Sommer (In der Nacht vom 29. auf den 30. Rondra)
Die mit der Gabe der Vorhersehung bedachte jüngere Schwester von Arlan, die Rondra-Novizin Rhona, prophezeit allen acht Streitern - die ihrem Oheim Turvin Stepahan in das umkämpfte Tobrien folgen wollen - ein 'grausames Los'. "Nur einer von drei Streitern wird nach den 'Schlachten gegen die Finsternis' wieder den Draustein sehen. Die Sturmherinn wird im Osten sechs von euch zu sich rufen. Drei von Euch lässt Rondra heimkehren. Einer gebrochen, einer entwurzelt und nur einer als Held!" Bei den neun Streitern handelte es sich um Turvin Stepahan, seine Frau Gelda Farnwart von Grenzmarken, ihre gemeinsamen Kinder Rondhild und Baerfert, Turvins Schildknappe Cendrair Wellenstein, Mardred Taladan, Ewaine 'Sturmruf' von Draustein, Morgan Kerkall und Niall Arland.

TSA 1020 BF
Der älteste Sohn von Baron Tuachall Stepahan, der Weiße Löwe Turvin Stepahan, fällt mit seiner Frau Gelda Farnwart bei der Verteidigung der tobrischen Stadt Ysilia. Bei den schweren Kämpfen kommt ebenso dessen Schildknappe Cendrair Wellenstein ums Leben.

PRA 1028 BF
In der Schlacht auf Crumolds Auen werden die Lanzen der Weißen Löwen nahezu aufgerieben. So mancher achtbare Ritter und Edelfreie fällt im Kampfgetümmel, viele Waffenknechte werden getötet oder gefangengenommen. Der Weiße Löwe Niall Arland wird im Kampf erschlagen, die Weiße Löwin Edlynn Glenngarriff wird gefangegenommen. Der regierende Ritter Aethelred Falkraun bleibt ebenso auf dem Schlachtfeld. Das begehrte Feldzeichen der Löwen fällt dem Isenhager Baron Bernhelm von Sturmfels in die Hände und wird von diesem in die Baronie Dohlenfelde im Herzogtum Nordmarken gebracht.

RON 1028 BF
Burg Nebelwacht kann wenige Tage gegen nachsetztendes Soldvolk gehalten werden. Beran Wellenstein stirbt bei der Verteidigung der Burg. Der Weiße Löwe Rondred Stepahan entkommt schwerverletzt mit Hilfe der erfahrenen Wildnisläuferin Hylgwen in die Nebelau und kann nicht mehr in den bevorstehenden Kampf um Burg Draustein eingreifen.
Beginn der Belagerung von Burg Draustein. Im beachtlichen Söldnerheer der Isora von Elenvina findet sich auch Oberst Lupold von Greifenberg und seine Havener Flussgarde, sowie der berühmte Söldnerführer und Reichsvogt von Ragath Ludovigo Sforigan und seine Almadaner Hakenspieße.

BOR 1028 BF
Schreckensvision der Schwertschwester Rhona Leuenglanz von Draustein. Viele Angehörige der Steinvasallenfamilien und des Hauses Stepahan werden unter dem Schutz der Weißen Löwen Arlan Stepahan und Rhéged Taladan, sowie der dienenden Ritterin Eâchain Arland über den Großen Fluss in die Grenzmarken in Sicherheit gebracht. Durch Hilfe des Hauses Farnwart finden die Flüchtlinge ein Obdach auf Burg Windischhöh bei der Familie Windisch in den Windhag-Bergen.
Burg Draustein fällt nach einer List des erfahrenen grangorischen Söldnerhauptmannes Fabriano Vardones in die Hand der zahlenmäßig überlegenen Angreifer. Der Weiße Löwe Corrin Stepahan fällt im Kampf. Sechs Verteidiger unter Maelwyn Stepahan gelingt die Flucht in das Lehen ihres Annverwandten Dhaeric Stepahan, des Barons von Wallersrain in der Grafschaft Bredenhag.

TRA 1031 BF
Die Weißen Löwen Arnvald Wellenstein, Morgan Kerkall, Lûran Falkraun und Rhéged Taladan, sowie die dienende Ritterin Éachain Arland, erreichen mit einem halben Dutzend Waffenknechten unter Führung von Arlan Stepahan die Baronie Draustein und kämpfen dort gejagd von der Havener Flussgarde bis zum Frühling gegen die verhassten Besatzer.

TSA 1031 BF
Wallersrain wird von den Truppen des reichstreuen Grafen Jast Irian Crumold durch einen Überraschungsangriff eingenommen. Dhaeric Stepahan fällt im Kampf. Maelwyn Stepahan, die invhertreue Gräfin von Bredenhag flieht mit ihrem Kanzler Turon Taladan und wenigen Getreuen über den Waller nach Crann Ferhal ins nostrische Rittergut ihres Oheims Jendar Stepahan.

PER 1031 BF
Die erst kürzlich aus der Kriegsgefangenschaft freigekommene Weiße Löwin Edlynn Glenngarriff schließt sich ihren zurückgedrängten Waffenbrüdern im nostrischen Seenland an und wird bei einem Erkundungsritt ins besetzte Wallersrain erschlagen.

RON 1032 BF
Die Weißen Löwen finden sich schicksalstreu zum letzten Heerbann von Königin Invher ni Bennain in Orbatal ein.
Die Ritter Morgan Kerkall und Rhéged Taladan kämpfen auf Befehl von Maelwyn Stepahan auf Seiten der Familie Llud, um die Baronie Bockshag gegen die vorrückende Streitmacht des Jast Irian Crumold zu schützen.

EFF 1032 BF
Arlan Stepahan begleitet den 100 Meilen langen Bußgang der unter Aberacht stehenden Königin von Albernia nach Abilacht, wo der Hochadel des siebendwindigen Königreiches das Knie vor Kaiserin Rohaja beugt. Arnvald Wellenstein, Turon Taladan, Rondred Stepahan, Lûran Falkraun und Éachain Arland werden als wehrhafte Bedeckung des Büßerzuges in Kampfhandlungen mit dem Soldvolk des Meinhard von Leihenhof verwickelt.
Ende Efferd erreicht auch Maelwyn Stepahan mit einem 'Wagenzug der Heimkehrer' das kaiserliche Heerlager zu Abilacht, verliert die Grafenwürde über Bredenhag und verzichtet zu Gunsten ihres Sohnes Arlan auf die Heerschwerwürde über das Stammland 'der Löwen'. Arlan Stepahan wird Baron von Draustein und steht dadurch den Weißen Löwen als neuer Bundmeister vor. Graf Cullyn ui Niamad von Abagund ist nicht eher gewillt Abilacht zu verlassen, als Baron Arlan Stepahan von Draustein ihm den praiosgerechten Treueeid leistet.

TRA 1032 BF
Die Weißen Löwen kehren nach den Jahren des Krieges nach Draustein zurück. Doch die Erblast des Krieges wiegt schwer und die Kriegsheimkehrer sehen sich erneuten Gefahren und Herausforderungen gegenüber. Denn der dunkle Schatten des verlorenen Krieges reicht bis in die vermeintlich befriedete Gegenwart und fordert seinen Tribut in Blut.
Im gleichen Götternamen reist Arlan Stepahan begleitet von seiner Schwester Rhona Leuenglanz von Draustein in die nordmärkische Baronie Dohlenfelde. Dort besiegt er im rondrianischen Zweikampf den Baron und Reichskammerrichter Angrond von Sturmfels, den Sohn des zwischenzeitlich verstorbenen Altbarons von Dohlenfelde, Bernhelm von Sturmfels und führt das Feldzeichen der Weißen Löwen ehrenvoll zurück nach Burg Draustein.

Herbst 1032 BF
Die traditionellen Lanzen werden unter der Aufsicht von Maelwyn Stepahan und Arnvald Wellenstein wieder verstärkt. Der Aufbau wird noch Jahre in Anspruch nehmen.

Frühling 1032 BF
Der Weiße Löwe und Waffenmeister von Burg Draustein Ritter Morgan Kerkall, begleitet mit einigen Waffenknechten die Rondra-Geweihte Rhona Leuenglanz von Draustein und die Ritterin Éachain Arland nach Perricum, wo sie sich dem Heerzug der Rondra-Kirche zur Befreiung von Warunk anschließen.

RON 1033 BF
Die Weißen Löwen Arnvald Wellenstein, Lûran Falkraun, Rhéged Taladan und Rondred Stepahan kämpfen unter der Führung von Arlan Stepahan mit der Lanze Nebelwacht, Flusswacht, Feenwacht, Pfortenwacht und Leuenwacht, alle fünf unter Sollstärke, auf der Seite von Angrond von Sturmfels siegreich im Dohlenfelder Erbfolgestreit.

RAH 1033 BF
Arlan Stepahan von Draustein besiegt Gilborn Praioden von Hohenfels auf der Rückreise vom Reichskongress in Perricum im 'Zweikampf am Darpat' und entscheidet dadurch den ersten von drei Ehrenhändel für sich. Der Waffengang mit Baron Bedwyr ui Niamad von Otterntal und Kjaskar Knallfaust, dem ehemaligen Baron von Jannendoch steht noch aus. Die ritterlichen Zweikämpfe die der Volksmund bald als 'Kampf der vier Barone' bezeichnet, stehen im Zusammenhang mit dem 'Lehnseidkonflikt' zwischen Graf Cullyn ui Niamad von Abagund und Illaen Crumold.

PRA 1034 BF
Arlan Stepahan verlobt sich auf Burg Berg im Herzogtum Nordmarken mit Harlindis Unnia vom Berg, der fürstlichen Vögtin von Baumwasser.
Auf Burg Draustein kommt es zu einem Bruch zwischen dem Haus Stepahan und der dienenden Ritterin Éachain Arland von Birchféhn, da diese es ablehnt in den Schwertbund der Weißen Löwen aufgenommen zu werden.
Gegen Ende des Götternamens bereisen die Weißen Löwen Lûran Falkraun und Rhéged Taladan die unsichere Nachbarbaronie Baronie Grenzmarken und vereiteln einen mutwilligen Meuchelmord auf das Leben seiner Hochgeboren Allwyn Farnwart. Die wenigen Anzeichen die auf eine arglistige Verschwörung verweisen, verlaufen sich alsbald in den nebelverhangenen Gebirgswäldern der Baronie Fuxwalden.

RON 1034 BF
Das Haus Stepahan lädt zur größten Ritterturney Albernias, dem ehrwürdigen Treffen der Besten.

TRA 1034 BF Arlan Stepahan besiegt auf Burg Draustein Baron Bedwyr ui Niamad von Otterntal und gewinnt damit einen weiteren Zweikampf im 'Kampf der vier Barone'. Die sich anschließenden Unterredungen zwischen den Häusern Niamad und Stepahan führen zu einem Zweckbündnis gegenüber Jast Irian Crumold, dem Grafen von Bredenhag.

1045
30. Ingerimm: Die Weißen Löwen begehen den traditionellen ‘Tag des Blutes‘. In dessen Verlauf wird Daran Farranar in den Schwertbund der Weißen Löwen zu Draustein aufgenommen. (HF63)


Quellen

Inoffizielle Quellen

Offizielle Quellen

Don-Schauen, F., Kneiphof U., Richter D. S.: Schild des Reiches, 2007, S.6
Raddatz, J. und Kamaris, H.: Ritterburgen & Spelunken, 2007, S. 6


Weiterführende Artikel


Irdischer Kontakt

Diese Seite wird betreut von Taladan.