Heckenfehde (1039-1040) Teil 15: Der wütende Löwe von Bredenhag

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Chronologie

Peraine
Mitte Peraine: Der Herold der Krone Rondred Stepahan erfährt in Havena, dass sich Anfang des Götternamens ein größeres Aufgebot unter dem Banner von Haus Llud in Bockshag versammelte und dann auf dem Heckenweg in Richtung Burg Bredenhag zog. Kurz darauf verlässt er mit einigen Getreuen Havena, um als Baron von Wallersrain seiner Vasallenpflicht gegenüber dem Grafenhof nachzukommen.
17. Peraine: In Orbatal erfährt Rondred Stepahan von der Niederlage seines Hauses in der Schlacht der drei Vögte. Anstatt weiter nach Burg Bredenhag zu ziehen, entscheidet er sich direkt nach Wallersrain zu reiten, um seinerseits zum Heerbann zu rufen.
18. Peraine: Aufgrund des schwierigen Verhältnisses zu Haus Tannengrund begibt sich Rondred Stepahan persönlich nach Maradom, um Junker Jendar von Tannengrund um dessen Hilfe zu bitten. Aufgrund der schlechteren Verhandlungsposition muss Rondred Stepahan seinem Vasallen zähneknirschend so manches Zugeständnis gewähren.
19. Peraine: Rondred Stepahan entsendet Boten zu seinen anderen Vasallen. Diese sollen sich binnen fünf Tagen zum Heerbann in Libellenstein einfinden - allerdings nur mit erfahrenen Kämpfern in ihrem Gefolge. Anschließend macht er sich in aller Stille nach Burg Crann Feyaras auf, um sich hier mit Lehnsvögtin Islinde von Yennalin zu beraten.
20. Peraine: Lehnsvögtin Islinde von Yennalin beruft die Landwehr zu Waffenübungen ein, um Wallersrain vordergründig gegen einen möglichen Angriff von Haus Llud zu verteidigen.
21. Peraine: Ein handverlesener Haufen setzt sich heimlich in Richtung Maradom in Bewegung, wo sie unterwegs auf Baron Rondred Stepahan treffen.
22. Peraine: Der Nachschub aus der Baronie Gemhar erreicht unter dem Befehl von Yorick ui Mornad das Heerlager von Axt und Turm.
23. Peraine: Einen Tag später erreicht auch der Nachschub aus der Baronie Bockshag unter dem Befehl von Cormac ui Cirdain über den Heckenweg das Heerlager von Axt und Turm bei Burg Halianshorn.
Der Heerbann von Rondred Stepahan versammelt sich bei Nacht und Nebel in Libellenstein, nahe des Schallerwalds. Gerüchte über einen Entsatz für Burg Bredenhag verbreiten sich wie ein Lauffeuer unter dem Banner des weißen Löwen.
25. Peraine: Baron Rondred Stepahan offenbart seinen Getreuen das wahre Ziel des Heerbanns erst nördlich von Maradom - einen Angriff auf Bockshag. Burg Dagurshall, die schwach besetze Stammburg von Haus Riunad an der Grenze zu Wallersrain, wird ohne nennenswerten Widerstand erobert und dann in Brand gesetzt. Am gleichen Tag erfährt Vogt Kendrick ui Riunad von der Belagerung von Burg Nyallin. Schweren Herzens beschließt er seine Stellung bei Burg Halianshorn zu halten.
26. Peraine: Die Dörfer Bluthain und Nebelsee werden von den Getreuen von Rondred Stepahan ebenso verheert wie Rabengrund, das Stammgut von Haus Cirdain. Dabei wird Riandra von Krähenfels, die Mutter von Kendrick ui Riunads Gattin als Geisel genommen.
27. Peraine: Die Nachricht vom Fall von Burg Dagurshall erreicht den Heerbann von Axt und Turm bei Burg Halianshorn. Vogt Galwyn ui Gorthun lässt in Windeseile die Zelte abbauen. Er marschiert zurück nach Bockshag um sich 'dem wütenden Löwen' entgegenzustellen. Rondred Stepahan umgeht Selmashag und marschiert auf dem Heckenweg auf das nur schwach geschützte Bockshag zu. Durch seine Kundschafter um Cuil Farranar erfährt er vom Anmarsch des Heerhaufens unter Vogt Galwyn ui Gorthun.
28. Peraine: In der Nähe der alten Burgruine Vilarstein schlägt sich Rondred Stepahan mit seinen Getreuen in die Hügel und macht sich abseits der Wege auf den Marsch in das nahgelegene Grünholz. Vogt Kendrick ui Riunad erfährt vom gescheiterten Brandritt seines Oheims und dessen Gefangennahme durch Raidured von Heckendorn. Ein Umstand der die Kampfmoral seines Gefolges weiter senkt. Wissend, dass mit dem Abzug der Waffentreuen von Haus Llud, wohl auch der Vorstoß auf Burg Bredenhag zum Scheitern verurteilt ist, entschließt er sich für den Entsatz von Burg Nyallin - um Truchsess Yaron Ildborn in den Rücken zu fallen. Adalhard von Singersberg schließt sich auf Befehl seines Vogtes dem Heerbann an.
29. Peraine: Rondred Stepahan erfährt durch seine Kundschafter, dass der Heerhaufen von Haus Riunad bei Grünholz die Nacht verbrachte und anschließend auf dem Farindelstieg in Richtung Trollklamm abzog.
Galwyn ui Gorthun erreicht mit seinen erschöpften Mannen Bockshag und stellt fest, dass er von Rondred Stepahan getäuscht wurde und einer Finte aufgesessen ist.
30. Peraine: Vogt Galwyn ui Gorthun beordert Kundschafter an die Grenze nach Wallersrain um ein wachsames Auge auf die Siedlungen Gorthunshall, Avenstein und Bluthain zu haben. Weitere Kundschafter entdecken die Fährte des wütenden Löwen in der Umgebung von Vilarstein.
Ingerimm
1. Ingerimm: Vogt Galwyn ui Gorthun zieht mit gut der Hälfte seines Gefolges in Richtung Bärenwald, nachdem Hirten hier angeblich Reiter von Haus Stepahan gesehen haben wollen.
2. Ingerimm: Ein weiterer Kriegshaufen macht sich unter dem Befehl von Ritter Cormac ui Cirdain in Richtung Grünholz auf.
3. Ingerimm: Die Schlacht von Grünholz. Rondred Stepahan gelingt es durch eine List den überlegenen Kriegshaufen aus Bockshag zu schlagen und Ritter Cormac ui Cirdain gefangenzunehmen. Dem Edelknecht Malachias Vanasfaern gelingt es die geschlagenen Waffentreuen von Haus Llud zurück nach Bockshag zu führen.
4. Ingerimm: Unter dem Befehl von Arudan von Eulenbroich erreicht der einst in die Flucht geschlagene Heerbann von Haus Stepahan erneut Burg Halianshorn.
5. Ingerimm: Rondred Stepahan erreicht mit seinem siegreichen Gefolge Halianshall und gewinnt Burg Halianshorn für Haus Stepahan zurück.
6. Ingerimm: Rondred Stepahan macht sich mit dem größten Teil des Heerbanns auf den Weg nach Burg Schratenzorn. Grünholz wird erneut von Haus Stepahan besetzt.
7. Ingerimm: Der Heerbann von Haus Stepahan wird am Farindelstieg immer wieder aus dem Hinterhalt angegriffen. Doch diese Nadelstiche können den Vormarsch 'des wütenden Löwen' nur verzögern.
9. Ingerimm: Rondred Stepahan belagert Burg Schratenzorn. Zum Schutz vor einem Ausfall werden umgehend Gräben ausgehoben und Wälle aufgeschüttet.


Brandritt Heckenfehde.jpg


Die Schlacht von Grünholz - 03. Ingerimm 1039

Schlacht von Grünholz
Schlacht
Region: Heckenlande
Gebiet: Grfs. Bredenhag
Baronie: Gemhar
Ortschaft: Grünholz
Im Jahr: 1039 B.F.
Epoche: Gegenwart
Die Schlacht von Grünholz

Verwendung entsprechend der Fan-Richtlinien der
Ulisses Spiele GmbH

âš” Die Schlacht von Grünholz
Datum: 03. Ingerimm, Ort: bei Grünholz, Sieger: Rondred Stepahan Ritter Wappen haus stepahan.png
Konfliktparteien
Wappen haus stepahan.png Waffentreue aus Wallersrain Wappen haus llud.png Waffentreue aus Bockshag
Heerführer
Rondred Stepahan Ritter Wappen haus stepahan.png Cormac ui Cirdain Ritter Wappen haus cirdain.png
Truppenstärke
ca. 70 ca. 100
Verluste
ca. 10 (Tote) ca. 20 (Tote & Vermisste) + ca. 50 (Gefangene)

Tote, Schwerverwundete und Gefangene von Rang & Namen

Wappen haus stepahan.png Waffentreue von Haus Stepahan

  • -

Wappen haus llud.png Waffentreue von Haus Llud


Wappen haus stepahan.png Waffentreue von Haus Stepahan

Gesamtstärke: ca. 80 (bei Beginn des Brandritts)

Befehlshaber & Beraterstab

Name Position Wissenswertes
Rondred Stepahan Ritter Wappen haus stepahan.png Befehlshaber Baron von Wallersrain & Mitglied der Bredenhager Rittertafel
Wulfwin von Tannengrund Ritter Wappen haus tannengrund.png Stellvertretender Befehlshaber Dienender Ritter & Erbe von Haus Tannengrund
Annlir von Yennalin Ritter Wappen haus yennalin.png Burgvogt von Burg Moortrutz -

Lanze Seenwacht, Burgwache & Landwehr aus Wallersrain

Einheit Gattung Anführer Anzahl & Zusammensetzung
Lanze Seenwacht (Ritterlanze) LR Rondred Stepahan Ritter Wappen haus stepahan.png 5 Waffenknechte; zudem Anwen Glenngarriff Knappin Wappen haus glenngarriff.png
Wache der Burg Crann Feyaras LR Fenrik Ruthbar (Weibel) 4 Waffenknechte
Landwehr (Dorf Wallersrain) LF Mara Flussstein (Waffenmagd) 12 Landwehrpflichtige
Gesamt: 24
1 Ritter / 1 Knappin / 10 Waffenknechte / 12 Landwehrpflichtige

Waffentreue von Haus Stepahan (Baronie Wallersrain)

Einheit Gattung Anführer Anzahl & Zusammensetzung
Waffentreue von Rittergeschlecht Farranar Wappen haus farranar.png LF Cuil Farranar (Edelknecht) Wappen haus farranar.png 3 Waffenknechte / 4 Landwehrpflichtige
Waffentreue von Haus Yennalin Wappen haus yennalin.png LF Annlir von Yennalin Wappen haus yennalin.png 4 Waffenknechte / 8 Landwehrpflichtige / 2 Trossknechte
Waffentreue von Haus Tannengrund Wappen haus tannengrund.png LF Wulfwin von Tannengrund Ritter Wappen haus tannengrund.png 6 Waffenknechte / 18 Landwehrpflichtige / 3 Trossknechte; zudem Knappin Margrimma Calad Wappen haus calad.png
Waffentreue von Rittergeschlecht Lindenhöh Wappen haus lindenhöh.png LR Loran von Lindenhöh Ritter Wappen haus lindenhöh.png 2 Waffenknechte / 3 Landwehrpflichtige
Gesamt: 58
2 Ritter / 1 Knappin / 15 Waffenknechte / 33 Landwehrpflichtige / 5 Trossknechte / Sonstige 2


Wappen haus llud.png Waffentreue von Haus Llud

Gesamtstärke: ca. 100

Befehlshaber & Beraterstab

Name Position Wissenswertes
Cormac ui Cirdain Ritter Wappen haus cirdain.png Befehlshaber Dienender Ritter & Erbe
Kendra Tarbock Zu Boron gegangen Befehlshaberin der Landwehr Kriegerin
Malachias Vanasfaern Edelknecht schloss sich dem Heerbann in der Hoffnung an, anschließend in Dienst genommen zu werden

Landwehr aus Bockshag

Einheit Gattung Anführer Anzahl & Zusammensetzung
Landwehr LF Kendra Tarbock (Kriegerin) 49 Landwehrpflichtige (aus Bockshag) / 5 Trossknechte
Gesamt: 55
1 Kriegerin / 49 Landwehrpflichtige / 5 Trossknechte

Waffentreue von Haus Llud (Baronie Bockshag)

Einheit Gattung Anführer Anzahl & Zusammensetzung
Waffentreue von Haus Aerendain Wappen haus aerendain.png LF (...) Zu Boron gegangen 2 Waffenknechte / 7 Landwehrpflichtige / 2 Trossknechte
Waffentreue des Rittergeschlechts Cirdain Wappen haus cirdain.png LF Cormac ui Cirdain Ritter Wappen haus cirdain.png 2 Waffenknechte / 18 Landwehrpflichtige / 2 Trossknechte
Waffentreue von Haus Ealgar Wappen haus grafenhain.png LF (...) Zu Boron gegangen 1 Waffenknecht / 7 Landwehrpflichtige / 2 Trossknechte
Gesamt: 44
1 Ritter / 5 Waffenknechte / 32 Landwehrpflichtige / 6 Trossknechte

Sonstiges

  • Edelknechte, Knappen und Waffenknechte sind in der Regel beritten
  • Unter den Freien verfügt ungefähr jeder Fünfte ebenfalls über ein Pferd

Abkürzungen

LF: Leichtes Fußvolk/ SF: Schweres Fußvolk/ LR: Leichte Reiterei/ SR: Schwere Reiterei/ SAP: Sappeure


Begleitartikel in der Havena Fanfare 44

Der wütende Löwe von Bredenhag
Artikel
Gebiet: Grfs. Bredenhag
Ort: Bockshag
Zeitraum: PER 1039
Publikation: Havena-Fanfare
Ausgabe: 44

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Der wütende Löwe von Bredenhag

Peraine 1039 - Baron Rondred Stepahan verheert die Baronie Bockshag.

Ein halber Göttername ist seit der ‘Schlacht der drei Vögte‘ ins Land gegangen. Im Heerlager der Häuser Riunad und Llud, hatte man mit dem eingetroffenen Entsatz die Reihen wieder deutlich verstärkt. So war man am Fuß des Singersberg gut gerüstet für den bevorstehenden Angriff auf Burg Bredenhag. Wahrscheinlich wollte Kendrick ui Riunad durch diesen kühnen Vorstoß auch seiner eigenen Auffassung von Recht und Wahrheit zur Gültigkeit verhelfen. Schließlich ist allseits bekannt, dass nur der Sieger seinen Federkiel in das Tintenfass der Geschichte taucht. Dazu musste der Vogt von Gemhar nur die Burg erobern und Turon Taladan in die Knie zwingen. Doch selbst wenn dieser sich nicht beugen sollte, wäre alleine schon der Beginn einer Belagerung ein Beweis für die Schwäche der gräflichen Rechtsprechung. Ein flammendes Symbol der Aufsässigkeit für alle jene Häuser, die nicht zu den Bundesgenossen des Löwen zählen und sich mit der Herrschaft von Gräfin Maelwyn nicht abfinden wollen. Die alte Zwingfeste auf dem Madastein ist der traditionelle Sitz des Grafenhofes und seit 1035 BF das Machtzentrum von Haus Stepahan in den Heckenlanden. So könnte die Eroberung von Burg Bredenhag einen Flächenbrand verursachen wie man ihn vermutlich nur vom Unabhängigkeitskrieg und dem Albernischen Bürgerkrieg kennt. Ohnehin ist die Gräfin fern und so mancher Adlige mag sich vielleicht schon heute Fragen wie weit ihr Arm noch reicht. Gerüchte besagen, dass Herr Kendrick bereits Boten nach Gemharsbusch und Glydwick entsandte um für den Aufstand gegen Haus Stepahan weitere Unterstützer zu gewinnen. Der praiosgläubigen Praihild von Bösenbursch sagt man immer wieder Zwistigkeiten mit ihrer rondragläubigen Gräfin nach. Doch auch die einstmals festen Bande der Häuser Stepahan und Herlogan haben in den letzten Jahren tiefe Risse erfahren. Zerwürfnisse an denen beide Seiten ihren Anteil hatten.

Wie man allenthalben nördlich von Orbatal und Jannendoch vernahm, war es den Getreuen von Vogt Kendrick zwischenzeitlich gelungen einige Dörfer und Weiler in Gräflich Bredenhag zu verheeren und auch die Besitztümer von Haus Heckendorn in der Baronie Gemharsbusch mit Feuer und Schwert zu überziehen. So war es Mitte des Mondes gut um die Sache von Vogt Kendrick bestellt und seine Mannen sehnten eine weitere Schlacht herbei - um die Löwen erneut mit eingezogenem Schwanz davonlaufen zu sehen.

Auch ein Blick an die Mündung des Großen Flusses verdeutlicht die zerfahrene Situation: Ob das Fürstenhaus gewillt ist diese Fehde zu schlichten ist fraglich. Zumindest zählt Haus Riunad zu jenen Heldengeschlechtern die seit jeher enge Bande nach Havena unterhalten, alte Treubünde aus der Zeit von Niamad ui Bennain. Fürst Finnian wäre sicherlich in der Lage ein Machtwort zu sprechen, allerdings weilt er nicht auf Schloss Feenquell, sondern auf den Planken seines Schiffes Marhada irgendwo auf dem Meer der Sieben Winde. Die Regierungsgeschäfte liegen so einmal mehr in den treuen Händen von Kanzler Ronan zu Naris. Doch dieser hat bislang nichts unternommen um die Heckenfehde zu beenden. So bleiben nicht mehr allzu viele Protagonisten von Rang und Namen übrig. Ob die weise aber greise Idra Bennain, bescheidene Landesmutter und geachtete Streitschlichterin, sich noch einmal im Winter ihres Lebens in die Zwistigkeiten des albernischen Adels mischt, ist unwahrscheinlich. Nur Fürstgemahlin Talena Bennain hat sicherlich großes Interesse daran die Heckenfehde rasch zu beenden, stammt sie doch selbst aus dem Haus Stepahan. Allerdings ist ungewiss ob diese genügend Einfluss auf Kanzler und Kronenrat auszuüben weis.

Nach dem Rückzug des Heerbanns nach Burg Bredenhag regt sich von hier nur spärlicher Widerstand, dafür formierte er sich aber umso stärker in Tommeldomm (die Fanfare berichtete) und vor allem in Wallersrain. Rondred Stepahan weilte zu Beginn der Heckenfehde treu seines Amtes als Herold der Krone auf Schloss Feenquell. Es ist anzunehmen, dass sich seine Hochgeboren aus Sorge um die Geschehnisse in Bredenhag Anfang Peraine auf den Weg in die Heckenlande begab. Gewiss ist im Augenblick nur, dass Herr Rondred nicht im Auftrag des Fürsten reiste, sondern einzig und allein als Baron von Wallersrain und unmittelbarer Vasall von Gräfin Maelwyn. Fern der zahlreichen Gerüchte und Mutmaßungen ist bislang nur gewiss, dass der Baron von Wallersrain wohl Ende Peraine Burg Crann Feyaras verließ um in das angrenzende Stammgut des Hauses Riunad einzufallen. Wie viele Getreuen er dabei tatsächlich in den Kampf führte ist umstritten. Die Kopfzahl schwankt zwischen 50 und 200.

Während die einen behaupten, dass Burg Dagurshall, die Stammburg des Hauses Riunad, bis auf die Grundmauern von ihm niedergebrannt wurde, verneinen andere wiederum diese Tat. Dennoch wird von zügellosen Gräueltaten gemunkelt, als Rache für das Blutfest von Halians Horn. Als sicher gilt zumindest, dass die Dörfer Bluthain und Nebelsee überfallen wurden und man so manchen Adligen als Gefangenen nach Wallersrain verschleppte. Nur wenige Bewohner sprechen von Gnade und Barmherzigkeit die sie durch Herrn Rondred erfahren haben wollen. Dennoch soll der Weiße Löwe zwei seiner eigenen Mannen die Schlinge um den Hals gelegt haben, um diese für die Schändung einer Magd am nächsten Baume aufzuknüpfen. Kurz nachdem die schlimme Kunde das Heerlager der Häuser Riunad und Llud erreichte, marschierten die Bockshager eiligst ab um schlimmeres zu verhindern. Vogt Galwyn soll außer sich vor Zorn gewesen sein und sich mit Mann und Maus auf die Fährte dieses hungrigen Raubtiers begeben haben.

In der Zwischenzeit hatte Rondred Stepahan das Dorf Selmashag umgangen und seine Getreuen auf dem Heckenweg in Richtung Bockshag geführt - der lohnendsten Beute für einen hungrigen Löwen. In einem atemlosen Gewaltmarsch jagten die Bluthunde des Hauses Llud hinter dem wütenden Löwen her, um ihn noch vor den Mauern von Bockshag zu stellen. Am 29. Peraine erreichte Galwyn ui Gorthun, der Lehnsvogt von Bockshag, endlich die Stadt. Doch diese wurde weder berannt noch gebrandschatzt. Vielmehr war sein Widersacher gar nicht vor ihren Toren erschienen. Er musste sich irgendwo zwischen hier und Selmashag in die sprichwörtlichen Hecken geschlagen haben. Wie es schien hatte sich der Herold der Krone niemals mit dem Gedanken beschwert eine Stadt des Fürsten anzugreifen.

Erst als Kundschafter am nächsten Tag die Spur der Stepahan in den Hügeln um den verfluchten Vilarstein wiederaufnahmen, war sich auch Vogt Galwyn sicher, dass ihn der wütende Löwe durch eine Finte getäuscht hatte. Welchen Zug Rondred Stepahan in Wahrheit plante blieb auch weiterhin nebulös, da Hirten am Rande des Bärenwaldes Reiter der Stepahan gesehen haben wollten. So teilte Vogt Galwyn vorsorglich seine Getreuen auf und zog selbst mit einem großen Heerhaufen nach Süden um den wütenden Löwen vielleicht noch vor dem Grenzstein nach Wallersrain abzufangen. Einen weiteren Haufen ließ er unter dem Befehl von Cormac ui Cirdain, dessen Familiengut Rabengrund die Löwen erst vor wenigen Tagen heimgesucht hatten und dessen Mutter Riandra von Krähenfels sich seitdem in der Hand der Wallersrainer befindet, den Heckenweg zurück nach Grünholz marschieren. Hier sollte sich der junge Ritter mit Getreuen des Hauses Riunad vereinen, da auch Vogt Kendrick den Vorstoß auf Burg Bredenhag aufgeben musste nachdem bekannt wurde, dass Burg Nyallin unter Belagerung stand (die Fanfare berichtete).

So kam es dann am 3. Ingerimm bei Grünholz zum entscheidenden Kampf. Auf einen Wallersrainer kamen drei wenn nicht sogar vier Bockshager. Nur an Reitern führten beide Häuser in etwa gleich viele Streiter ins Feld, aber an Fußsoldaten waren die Bockshager den Mannen aus dem Seenland weit überlegen, da der Baron von Wallersrain diese vermissen ließ. Noch immer erfüllt von Zorn und Rache, vielleicht aber auch beseelt von der Aussicht auf Ruhm und Ehre, befahl Herr Cormac seinen Mannen den geschlossenen Angriff auf die in Unterzahl stehenden Wallersrainer. Dabei gab er sogar das befestigte Grünholz auf. Als die geschlossenen Reihen des Hauses Llud ihren Feinden mit Schlachtgesang und Hörnerklang entgegenmarschierten, eilten die Mannen des Herrn Rondred in heilloser Flucht vom Schlachtfeld. Der wütende Löwe war geschlagen noch ehe es zum Kampf gekommen war. Jubel erfüllte die Reihen der Bockshager. Nur die tapferen Reiter um Ritter Cormac machten sich sogleich an die Verfolgung der Wallersrainer. Erst an einem holzigen Hain drei Meilen nördlich von Grünholz gelang es Herrn Rondred seine Getreuen endlich zum Stehen zu bringen. Hier stachen und schlugen dann auch beide Reiterschaaren im wilden Kampfe aufeinander ein. Aber während die Fußkämpfer der Llud noch weit über eine Meile Fußmarsch zurücklagen, strömten plötzlich von allen Seiten Männer und Frauen in den Farben der Stepahan und ihrer Vasallenhäuser aus dem Unterholz und den Hügeln. So dauerte es nicht lange, bis Herr Cormac von seinem hohen Ross fiel und sich seine Mannen unter Sichel und Sense wie Sommerweizen zu Boden neigten. Nur gut einem Drittel der einhundert Streiter aus Bockshag soll die Flucht durch die Heide gelungen sein. Wie man hört soll Baron Rondred gut fünfzig Gefangene gemacht haben, darunter auch den glücklosen Herrn Cormac. Spätestens jetzt lag das eigentliche Ziel des Löwen nahezu unbewehrt vor ihm - Burg Singersberg.

Wo vor wenigen Wochen noch mehrere hundert Streiter lagerten und sich für den Angriff auf Burg Bredenhag wappneten, fand Herr Rondred nur mehr die Reste von verkohlten Lagerfeuern vor. Mit der Hilfe der Götter Rondra und Phex war es den Getreuen der Stepahan gelungen den Vorstoß auf Burg Bredenhag abzuwehren und Kanzler Turon ausreichend Zeit zu verschaffen um seinen geschlagenen Kriegshaufen wiederaufzurichten. Keine 20 Streiter besetzten mehr die Mauern von Burg Halians Horn und selbst Herr Adalhard war auf Befehl seines Lehnsvogtes mit nach Burg Nyallin gezogen, weil man hier wohl die größere Gefahr wähnte. Rondred Stepahan versprach alle Verteidiger und Bewohner von Halians Horn zu schonen, wenn diese friedlich die Burg übergaben. Andernfalls würde er sie mit der Hilfe des bereits herbeieilenden Heerbanns aus Gräflich Bredenhag belagern. Und obwohl er nicht gegen das gemeine Volk kämpfe, dass er als Ritter zu schützen geschworen hatte, müsse auch er seinen Eid als Vasall von Gräfin Maelwyn erfüllen. Es sollte aber keinem rechtschaffenen Manne ein Leid geschehen, der einzig und allein aufgrund seiner Treue und Liebe zu Haus Singersberg oder einem anderen der abtrünnigen Häuser hier stand.

Bei einem Sturm würde Halians Horn allerdings das Schicksal von Burg Dagurshall ereilen und die Burg in Flammen aufgehen. So die überlieferten Worte des Barons Rondred. Daraufhin streckten die Verteidiger willfährig die Waffen und der Weiße Löwe ließ sie ohne Harm von dannen ziehen. So weht seit dem 5. Ingerimm das blutrote Banner des Hauses Stepahan über dem Palas und Herr Rondred marschiert in diesem Augenblick an der Spitze von nunmehr 250 Streitern seinem nächsten Ziel entgegen - Burg Schratenzorn.

Für die Fanfare, Cianna Seestern