Albernias Rückkehr ins Reich (1032-1034)

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Der Albernia-Nordmarken-Konflikt (1027-1032) endete mit dem Bußgang Invher ni Bennains, doch die Beziehungen zwischen Albernia und dem Kaiserreich wurden erst zum Praios 1034 hin wieder vollständig normalisiert.


Verhandlungen und ihre Ergebnisse

Im Jahr 1033 nahmen die Kanzleien von Albernia und dem Reich Verhandlungen über die Umsetzung der zum Ende des Jahres 1028 gesiegelten Ochsenbluter Urkunde auf, welche den Provinzen weitgehende Rechte zugesteht, Steuerfragen klärt und der Status der Garderegimenter bestimmt. Diese Verhandlungen erstreckten sich über sieben Monate hin und wurden auf albernischer Seite von Geheimrat Lamas ui Llud geführt. Sie gestalteten sich besonders bezüglich der Überstellung der Garderegimenter an Albernia schwierig. Dies verwunderte kaum, handelte es sich doch um jene Regimenter, welche die Reichstreue Albernias mit Waffengewalt erzwungen hatten und somit auch Jahr und Tag später von vielen in der Reichskanzlei in Elenvina noch als Garanten für ein stabiles Reich im Westen angesehen wurden.

Lamas ui Llud wusste das Recht des Reiches auf seiner Seite, musste jedoch gegen eine Melange aus Verzögerungstaktiken und echten Sorgen argumentieren. Im Peraine 1033, zur Einweihung der neuen Reichskanzlei in Elenvina, sah er eine Chance zum Durchbruch und überzeugte die Krone den direkt Kronverweserin Idra Bennain unterstehenden Baron Corvin von Niriansee zum Abschluss der Verhandlungen zu senden. Dieser nutzte seine Verbindungen als früherer Offizier der kaiserlichen Elitegarden um die Bedenken der Militärs zu zersteuen um dann dem Hochadel des Reiches gegenüber ui Lluds letzten Stich auszuspielen: Die Störung des fragilen Gleichgewichts zwischen den Provinzen und dem Kaiserhaus welche ein Bruch der Ochsenbluter Urkunde wäre. Einen derartigen Präzedenzfall wollte in der Tat keine der anderen Provinzen hinnehmen, so dass selbst der Herzog der Nordmarken den Ansprüchen Albernias zustimmte. Die Reichskanzlei, vielleicht mehr auf Seiten Albernias als man zugeben mochte, bestätigte daraufhin die vollständige Rückkehr Albernias in die erste Reihe der Reichsprovinzen.

Es blieben Details zu klären, die in vielen Fällen untergeordneten Räten überlassen werden konnten. Einzig der Status des albernischen Marschalls Grifo von Streitzig wurde noch in Elenvina vom Nirianseer Baron geklärt, indem er dem Kaiserhaus ein hohes Kommando für den verdienten Offizier zusagte, was als Garantie für eine Weiterführung des reichstreuen Einflusses auf das albernische Militär gefordert wurde.

Praios 1034

Mit der feierlichen Unterzeichnung diverser kaiserlich gesiegelter Dokumente durch Kronverweserin Idra und der Rückgabe des Marschallstabes Streitzigs an das Reich im Praios 1034 endete die fast zweijährige Übergangsphase nach dem Ende des Konfliktes zwischen Albernia und den Nordmarken. Albernia, ein Königreich im Kaiserreich, regiert durch ein Fürstenhaus für die Kaiserin, war wieder eine Provinz wie andere auch.

Lamas ui Llud vermochte so seiner Herrscherin die Auflösung einer weiteren diplomatischen Krise melden. Grifo von Streizig übernahm den inzwischen vakant gewordenen Posten des Obristen der Havena Flussgarde. Er und Baron Corvin von Niriansee verließen das glatte Parkett der Reichspolitik umgehend.

Unterredung mit Geheimrat Lamas ui Llud

HF: Geheimrat Llud, mit der Einforderung der Delphinkrone machte Kaiserin Rohaja 1032 Albernia erneut zum Fürstentum im Reiche Rauls. Doch für Euch und andere im Stabe Ihrer Erlaucht begann erst danach die Arbeit. Was war noch zu tun?
LL: Seht, das Kaiserreich in welches Albernia zurückkehrte war nicht jenes, welches wir unter Königin Invher verließen. Insbesondere gab es 1028 das als Ochsenbluter Urkunde bekannte Abkommen zwischen den Provinzen und der Kaiserin. Dieses gibt Königen, Herzogen und Fürsten einiges an Befugnissen.
HF: Darunter Steuerrechte und Befehl über die Garderegimenter.
LL: Exakt. So hätte, nach dem Recht der Urkunde, Albernia sofort die Befehlsgewalt über viele jener Soldaten erhalten, die in jenen Tagen vor zwei Jahren den Bußgang Invhers erzwangen, sowie das Recht ein Mehr der Steuern zu beanspruchen - während andererseits ausstehende Gelder und Reparationen eingefordert worden.
HF: Und diese Rechte wurden Albernia nicht gewährt. (Der Geheimrat beantwortet die Frage nur mit einem Blick.) Nun, offensichtlich nicht zugleich. Aber nun, im Praios des neuen Götterlaufs, ist es der Fall. Warum dauerte dies so lange?
LL: Es bedurfte Abstand, ehe wir dies angehen konnten. Die Verhandlungen der Details dauerten sieben Monate und jene mit Zugang zu den Geheimarchiven von Reich oder unserem Fürstentum mögen die Gründe dafür nachlesen.
HF: Es heißt, dass Ihre Erlaucht nach Eurer Vorarbeit Seine Hochgeboren von Niriansee zur Reichskanzlei schickte um die Verhandlungen abzuschließen. Warum?
LL: Wir benötigten Fürsprecher in höchsten Kreisen. Ein der Krone direkt unterstehender Hochadliger mit seinem Hintergrund schien dafür geeignet. Er hat das Vertrauen Ihrer Erlaucht nicht enttäuscht.
HF: Und Euch eine beschwerliche Reise erspart. War dies ebenso ein Grund?
LL: Wollt Ihr andeuten, ich sei nicht mehr geneigt oder fähig meine Arbeit zu tun? Spart Euch die Antwort, ich weiß genau, was Ihr denkt. Und wie wenig es mir bedeutet. Zählen tut dagegen, dass viele, darunter selbst der Herzog der Nordmarken, die Rechtmäßigkeit unserer Ansprüche bestätigten und der Kanzler des Reichs die verbleibenden Schritte einleitete. Die Ochsenbluter Urkunde gilt nun auch für Albernia; es gibt keinen rechtlichen Unterschied mehr zu anderen Provinzen.
HF: Das war eine ungewöhnliche Fürsprache. Wie hat er das gemacht? Und was sagt dies über das künftige Verhältnis zwischen den Nordmarken und Albernia aus?
LL: Fragt ihn. Doch zum Zweiten: Das Verhältnis beider Länder definiert sich weit mehr durch die vielfältigen Verbindungen und teils auch Freundschaften zwischen den Hochadligen, als durch jene an der Spitze. Zwar waren es in der Vergangenheit in der Tat immer und immer wieder die Ansprüche des Herzogs, die uns das Handeln aufzwangen, aber wir denken, dies wird sich nicht wiederholen. Wie mir zugetragen wird, hat er seine eigenen Sorgen, etwa jene seiner Nachfolge. Dieser Tage sollte zudem klar sein, was die Kaiserin zulässt, was nicht. Die Zeit dieser Bürde ist vorbei.
HF: So könnt Ihr zu Recht sagen, dass Euer Rat Albernia durch all dieses führte. Mag dann nicht auch die Zeit Eurer Bürden derart verdient enden?
LL: Zumindest die Bürde dieser Unterhaltung. Denn ihre Zeit endet jetzt.

Das Gespräch führte Larric Machaligh für die Havena Fanfare im Praios 1034.

Quellen