Aberglaube

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Aberglaube ist in Albernia beinahe allgegenwärtig, so wie auch das Land selbst von Magie durchwoben ist. Besonders im Nebel und in Vollmondnächten verschwimmen die Grenzen zwischen der Welt der Menschen und der Anderswelt. So verwundert es nicht, dass sich der albernische Aberglaube vor allem um Feenwesen und Geister dreht. Fragt man die Landbevölkerung, gibt es vieles, das im alltäglichen Leben beachtet werden muss, um nicht den Zorn der Feen auf sich zu ziehen und sich vor ihnen zu schützen.

Steigt man beispielsweise beim Hausbau über eine noch unfertige Mauer, öffnet man dadurch eine unsichtbare Türe, durch die Feen und Kobolde Zutritt erhalten. Auch was den Ort anbelangt, an dem man bauen will, sollte man vorher sichergehen, dass man sein Haus nicht in Feenterrain baut, denn sie sind in der Lage ganze Häuser und sogar Burgen zu versetzen, wenn sie sich gestört fühlen. Ein solches Haus im Abagund, das gerade mal mit einer Ecke hatte ein wenig in einen Feenpfad ragte, wurde des nächtens so sehr durchgeschüttelt, dass es schien es würde zusammenstürzen. Erst als die Ärger erregende Ecke gestutzt wurde, kehrte Frieden ein. In ähnlichen Fällen wurde das Problem gelöst, indem die Vorder- und Hintertür offengelassen wurden, damit die Feen des Nachts ungehindert ihrer Wege gehen konnten. Aus diesem Grunde sind die beiden Türen eines Hauses in Albernia für gewöhnlich einander gegenüber. Obwohl dies eine Möglichkeit darstellt, ist es dennoch nicht ratsam, den Feenpfaden so nahe zu kommen. Ein Mensch, der einem solchen Pfad folgt, womöglich gar bis in den verzauberten Farindel hinein, wird vielleicht nie wieder nach Hause finden. Und selbst wenn die Feen ihn nicht entführen, kehrt er vielleicht völlig verändert zurück. Es gibt viele Geschichten über Menschen, die von den Feen fortgelockt oder entführt wurden. Besonders Kinder, die noch nicht den Geburtssegen erhalten haben, sind in Gefahr von den Feen mitgenommen zu werden. Und an ihrer statt liegt dann ein hässliches Wechselbalg in der Wiege. Ein solches erkennt man daran, dass man das Kind gar nicht satt bekommt. Um sich dagegen zu schützen, soll man über die Wiege eines Jungen einen Zweig von der Erle und über die eines Mädchens einen Eschenzweig hängen. Es ist nicht ratsam, in einem Türrahmen zu lange stehen zu bleiben, da man so Feen anlocken kann. Denn Feen sind Geschöpfe des Zwielichts und deshalb an Orten und zu Zeitpunkten des Übergangs besonders mächtig. Hüten sollte man sich deshalb besonders in Mooren, an Quellen, auf Lichtungen, an Waldränden, zum Monatsanfang, zu Vollmond, kurz vor einem Gewitter, zu den Sonnenwenden und in den Namenlosen Tagen. Wer an einem Feenhügel, einem Feenring oder einem Feenwald vorübergeht, soll den Hut oder ein anderes Kleidungsstück umdrehen, um die Feen zu verwirren, damit sie ihn nicht mit sich locken. Es ist nicht ratsam, solchen Feenhügeln zu nahe zu kommen, wer es aber dennoch darauf anlegt, dem wird der Eingang offenbar, wenn er bei Vollmond den Hügel neunmal umrundet. Gelangt man so in die Welt der Feen, sollte man tunlichst weder Speise noch Trank von ihnen annehmen, da man sonst niemals mehr zu den Menschen zurückkehren kann. Das gleiche gilt auch für einen Feenkuss.

Die aufmerksame Landbevölkerung hat unzählige Methoden entdeckt, um sich vor der unliebsamen Aufmerksamkeit der lästigeren Feengeschöpfe zu schützen. Vor allem wer des Nachts alleine unterwegs ist, tut gut daran, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Feen kann man sich vom Leib halten mit: Glöckchen (sie lassen die Feen ihre eigentlichen Absichten vergessen), Eisen (z.B. ein Nagel in der Tasche), Brot, Schutzzeichen der Götter, Salz, einem roten Faden (z.B. auch am Schweif einer Kuh), Hufeisen, Flachs auf dem Boden, ein Ginsterzweig oder ein Schweinekopf auf der Türschwelle.

Auch was Menschen betrifft gibt es zahlreiche Aberglauben. So sollen Rothaarige Feenfreunde sein und ebenfalls Menschen, die gerne Grün tragen, sie sind ebenso wankelmütig und sprunghaft wie die Feen und können Feentore mit bloßem Auge erkennen. Menschen, die am Morgen geboren sind, können keine Geister oder die Feenwelt sehen, aber solche, die in der Nacht geboren sind, haben Macht über Geister und können in die Feenwelt sehen.

Ebenso wie Kinder sind auch herausragende menschliche Musiker um ihres Talentes willen besonders gefährdet, ein Opfer der Feen zu werden, denn sie lieben Musik und Tanz ebenso sehr wie die Albernier selbst. Viele Lieder und Melodien, die heute in Albernia bekannt sind, haben ihren Ursprung in der Feenwelt. Zu nennen ist hier beispielsweise das Lied Braune Augen, dessen Melodie den Feen zugeschrieben wird. Und die Ceilidhghans rühmen sich, dass sie eines ihre Stücke, mit dem sie oftmals ihre Darbietungen eröffnen, von den Feen persönlich gelernt haben. Aus diesem Grund ist es ihnen auch weder möglich noch erlaubt, die Melodie niederzuschreiben. Feenmelodien sind in der Lage, einen Menschen in ihren Bann zu ziehen. So können sie ihn sanft in einen verhängnisvollen Schlaf wiegen, aus dem er vielleicht in hundert Jahren, vielleicht nie wieder erwacht. Wenn er Glück hat, wird er jedoch nur in eine melancholische Stimmung verfallen, die ihn seine Umgebung vergessen lässt, sodass er für immer entfernt die sehnsuchtsvolle Musik hört, die ihn stets an das Unerreichbare erinnert.


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